ZMP: Rapspreise legen weiter zu

Am Rapsmarkt hält die freundliche Stimmung an. Die Umsätze mit Ware der Ernte 2005 erreichen derzeit ihr saisonales Tief, mit Blick auf den anhaltenden Biodieselboom zeichnet sich für das kommende Wirtschaftsjahr aber wieder eine kräftige Nachfragesteigerung ab.

GrafikDie Kurve der Rapskurse am Terminmarkt Matif zeigte in den vergangenen Wochen stetig nach oben. Ende April ging die Mai-Position mit 235 EUR/t aus dem Handel, dem höchsten Stand seit mehr als fünf Monaten.

Der Abstand zu den höher bewerteten Terminen der neuen Ernte hat sich indes kaum verringert. So erreichte die August-Position am 9.5. mit 242 EUR t ebenfalls ein neues Jahreshoch. Unterstützung erhalten die Preise insbesondere von den aktuellen Angebots- und Nachfrageaussichten für das kommende Wirtschaftsjahr.

Demnach dürfte der Rapsanbau in der EU-25 zur Ernte 2006 um rund 5% auf 4,9 Mio. ha ausgedehnt worden sein.

Gute Marktaussichten für 2006/07

Ersten Prognosen zufolge ist mit einer Erntemenge zwischen 16 und 16,5 Mio. t zu rechnen nach 15,3 Mio. t im Vorjahr; davon sollen gut 5 Mio. t – nach 5,05 in 2005 – aus Deutschland kommen. Diesem leicht erhöhten Angebot steht eine kräftig gesteigerte Nachfrage gegenüber.

Motor dieser Entwicklung bleibt die Biodieselwirtschaft. So fließt im aktuellen Wirtschaftsjahr erstmals mehr Rapsöl in den technischen Bereich als in den Nahrungsmittelsektor. In Deutschland werden sogar bereits über 70% des im Inland erzeugten Rapsöls im Non-Food-Sektor verarbeitet.

EU-weit wurden im vergangenen Jahr rund 3,2 Mio. t Biodiesel hergestellt, 65% mehr als im Vorjahr. Davon entfielen 1,6 Mio. t auf Deutschland, 492.000 t auf Frankreich und 396.000 t auf Italien. Die Produktionskapazität soll Ende 2006 rund 6,1 Mio. t erreichen.

Trotz der rasanten Entwicklung im Biokraftstoffbereich bleibt am Rapsmarkt eine gewisse Verunsicherung bestehen. Mit Spannung wird insbesondere die für Ende Mai angekündigte Entscheidung über die Höhe der Biokraftstoffsteuer erwartet, die am 1. August 2006 in Kraft treten soll.

Offen sind überdies auch Einzelheiten der zum 1. Januar 2007 geplanten Quotenregelung für Biokraftstoffe.

Schwache Umsätze mit Raps aus alter Ernte

Am hiesigen Rapsmarkt zeigt die Preiskurve eine weiterhin leichte, aber ebenfalls stetige Aufwärtstendenz. Der Handel spekuliert auf weitere Kursbefestigungen, so dass kaum fruchtbare Verhandlungen zwischen Käufern und Verkäufern stattfinden.

Der schleppende Absatz von Rapsschrot und -öl sowie die andauernde Diskussion um die Höhe der Biokraftsteuer bremst zudem das Kaufinteresse der Verarbeiter. Mit Blick auf zusätzliche Verarbeitungskapazitäten nimmt der Wettbewerb um Raps regional jedoch spürbar zu; Interesse besteht bereits für Termine im nächsten Jahr. Alterntige Ware ist für die Ölmühlen ohnehin kaum noch ein Thema, da die komfortable Rohstoffdeckung auch eine eventuelle Ernteverzögerung abpuffern könnte.

An den US-Sojamärkten hält die labile Kursentwicklung indes an. Der schleppende Fortgang der Sojabohnenaussaat, auflebende Exporthoffnungen in den USA und höhere Kurse an anderen Märkten gaben den Sojanotierungen zuletzt jedoch leichte Unterstützung.

Preise

Nachfrage für Rapsöl schwächelt

Noch immer verteuert fehlender Lagerplatz niederländische Rapsölofferten, so dass zwischen Kassa- und Terminkurs eine Differenz von bis zu 90 EUR/t klafft. Es ist überalll reichlich Ware verfügbar. Zudem ergänzt Importware das Angebot. Es fehlt jedoch die Nachfrage.

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ZMP-Newsletter vom 2005-05-15.

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