Wood-Plastic-Composites (WPC): Wachsende Märkte und weitere Professionalisierung des Angebots

Am Dienstag, 21. Februar 2006, fand im Rahmen der Messe ZOW in Bad Salzuflen (20.02. – 23.02.06) eine Info-Veranstaltung zum Thema “WPC – Die neue Werkstoff-Generation” statt.

Eingeladen hatte das nova-Institut, Hürth, in Zusammenarbeit mit den Unternehmen KOSCHE Profilummantelung GmbH, Much, und Reifenhäuser GmbH & Co. KG Maschinenfabrik, Troisdorf sowie dem Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) und der Arbeitsgemeinschaft Verstärkte Kunststoffe (AVK).

Vierzig Vertreter von Fachpresse und Unternehmen nahmen an der Veranstaltung teil, die einen umfassenden und aktuellen Überblick über die neue Werkstoff-Generation WPC gab. In vier Kurzvorträgen und einer anschließenden Podiumsdiskussion wurden die mannigfaltigen Einsatz- und Substitutionsmöglichkeiten und Marktpotenziale des viel versprechenden Werkstoffes WPC vorgestellt.

Absatzmärkte für WPC-Werkstoffe bilden bereits die Automobil-, Möbel- und Elektroindustrie sowie Spielzeughersteller und Baumarktketten. WPC-Akteure gibt es im Bereich Extrusion, Spritzguss sowie Form- und Fliesspressen.

Michael Karus, Geschäftsführer des nova-Instituts, gab einen Überblick über die aktuellen Marktentwicklungen von WPC in Nordamerika, Japan und vor allem Europa. Auf allen Märk-ten wird ein kontinuierlich steigendes Produktionsvolumen erwartet, das mit einem zuneh-menden Anwendungsspektrum einhergeht.

Wie dies aussehen könnte, zeigte Christian Gahle, nova-Institut und RWTH Aachen, in sei-nem Beitrag “Neue Design-Optionen mit WPC im Möbelbau”. Gahle präsentierte eine Reihe von Entwürfen und Modellen, bei denen die freie Formbarkeit des Werkstoffes beispielhaft zum Tragen kommt – kombiniert mit der Holz-Optik und -Haptik von WPC. Klassische Sessel- und Stuhl-Designs, die bisher nur mit Kunststoffen und Metall realisiert werden konnten, sind nun auch mit WPC und damit Holz möglich. (Vgl. Meldung vom 2006-01-13.)

Christian Brueck, Mitglied der Geschäftsleitung der KOSCHE Unternehmensgruppe, die zu den führenden WPC-Produzenten in Deutschland und auch Europa gehört, stellte die unterschiedlichen WPC-Produkte der Firmengruppe vor, die unter dem Namen KOVALEX vor allem über Baumärkte vertrieben werden: Veranda-Dielen (Nordamerika: “deckings”), Profile, Leisten, Fassadenelemente, Fensterbänke, Kabelkanäle und Sonderartikel. Die Nachfrage entwickelt sich gut, die Produktion wird ausgebaut.

Brueck berichtete aber auch von anfangs übertriebenen Erwartungen an WPC, die erst im letzten Jahr durch eine realistischere Sicht auf die Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgrenzen ersetzt wurde.

Den Abschluss bildete Dieter Thewes, Leiter des Extrusion Center Reifenhäuser GmbH & Co. KG. Das Maschinenbau-Unternehmen Reifenhäuser entwickelt aktuell spezielle Extruder für eine optimierte WPC-Produktion in Bezug auf Granulat-Qualität und Produktionsgeschwindigkeit.

Im Anschluss an den Vortrag unterzeichneten die Geschäftsführer der Firmen KOSCHE Profilummantelung GmbH, Much, und Reifenhäuser GmbH & Co. KG Maschinenfabrik, Troisdorf, einen Kooperationsvertrag. Beide Akteure verbindet bereits seit Anfang 2005 eine enge Partnerschaft. Das gemeinsame Ziel der Kooperation ist die kontinuierliche Verbesserung und stetige Weiterentwicklung von Lösungen zur Herstellung von WPC–Werkstoffen und -Produkten.

Insgesamt fügen sich die aufstrebenden WPC nicht nur gut ins Bild einer modernen Holz-werkstoff-Industrie, die nach neuen Materialen und Anwendungen sucht. Auch die Kunststoff-Industrie sucht bei den ständig steigenden Erdölpreisen nach Alternativen zu ihren Erdöl-basierten Kunststoffen. Als frei formbare Werkstoffe mit Holzanteilen bis zu 90% stoßen WPC hier auf wachsendes Interesse.

(Vgl. Meldung vom 2005-11-17.)

Source

Pressemitteilung des nova-Instituts vom 2005-02-28.

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