Weltagrarbericht der UNESCO erschienen

Weltagrarrat fordert Umdenken in der Landwirtschaft

In der am 15. April durch den IAASTD (International Assessment of Agricultural Science and Technology for Development) in Paris vorgestellten Weltagrarstudie wird eine globale Umorientierung in der Landwirtschaft gefordert. Dabei wird vor allem der Wechsel von der modernen landwirtschaftlichen Massenproduktion mit massiven Einsatz von Pestiziden und Monokulturen zu einer nachhaltigen Nutzung der Agrarressourcen sowie eine zunehmende Unterstützung der Kleinbauern empfohlen. Im Bereich der Bioenergie und der Biotechnologie sieht die Studie Chancen für die Lösung globaler Probleme, zugleich jedoch auch Gefahren vor allem für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelversorgung in unterversorgten Gebieten

Die Weltagrarstudie wurde von 400 Wissenschaftlern aus mehreren Ländern erarbeitet und von Vertretern aus über 60 Staaten unterzeichnet. Sie analysiert die aktuelle Situation der Landwirtschaft und baut darauf Empfehlungen für zukünftige Entwicklungen im globalen Agrarbereich auf. Der Rat kommt zu dem Ergebnis, dass die aktuelle Situaton durch ungleiche Entwicklung, nicht-nachhaltigen Gebrauch der natürlichen Ressourcen, die negativen Auswirkungen des Klimawandels sowie fortgesetzten Nahrungsmangel und Armut gekennzeichnet ist. Um dem zu begegnen, sollten vor allem regionale Agrarbetriebe sowie die Nutzung der heimischen Ressourcen gefördert werden.

Im Bereich der Bioenergie betrachtet die Studie vor allem den landwirtschaftlichen Interessenskonflikt zwischen der Grundversorgung mit Nahrungsmitteln sowie der Nutzung nachwachsender Rohstoffe für die Energiegewinnung. Dabei wird im Bereich der klassischen Biokraftstoffe der hohe Bedarf an Ressourcen wie Wasser und vor allem landwirtschaftlich nutzbarem Land und der potentiell darin begründete Anstieg von Nahrungsmittelpreisen angemahnt.

Neuere Technologien wie BtL und Zelluloseethanol haben der Studie entsprechend das Potential, den Verbrauch der Fläche pro Energiemenge zu reduzieren und effektiv die Emmission von Treibhausgasen zu reduzieren. Insbesondere Bioelektrizität und Biowärme werden als sehr wichtige und effektive Formen der Erneuerbaren Energien eingeschätzt. Allen Formen der Bioenergie bescheinigt die Studie ein hohes Entwicklungspotential, mahnt jedoch eine sehr sorgfältige Abwägung der sozialen, wirtschaftlichen und umweltrelevaten Faktoren gegenüber den zu erwartetende Vorteilen und alternativen Energieformen an.

Weitere Informationen

(Vgl. Meldungen vom 2008-04-14 und 2008-04-11)

Source

IAASTD, Pressemitteilung, 2008-04-15.

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