Tschechien: Biodiesel stimuliert Rapsabsatz

Die EU stimuliert mit ihrer Biotreibstoff-Richtlinie auch in Tschechien Produktion und Absatz von Raps und dem daraus hergestellten Biodiesel RME. Der größte tschechische Ölsaaten-Verarbeiter, Setuza a.s., Aussig an der Elbe, will 2005/06 mit 600.000 t Raps-Ankauf seine bisherigen Rohstoff-Einkaufspläne um ein Drittel aufstocken.

Diese Ankündigung wird von Tschechiens Rapsproduzenten als positives Signal aufgenommen, da sie nach Schätzung von Setuza-Geschäftsführer Frantisek Janu aus der Ernte des Vorjahres auf etwa 150.000 t unverkaufter Rapssaat sitzen geblieben seien. Nachdem die tschechischen Landwirte den Ölraps-Anbau von 1993 bis 2001 von 167.000 auf 343.000 ha ausgeweitet haben, schränkten sie ihn schon in der vergangenen Saison auf wieder weniger als 260.000 ha ein. Im laufenden Jahr dürften in Tschechien laut Prognose des nationalen Statistischen Amtes von landesweit 267.000 ha Anbaufläche etwa 754.300 t Rapssaat eingebracht werden (2004: 934.700 t).

Setuza begründet den wachsenden Rohstoffbedarf an Raps mit der für kommendes Jahr vorgesehenen Inbetriebnahme einer Produktionsstätte für Rapsmethylesther (RME) in Aussig. Hier sollen jährlich etwa 100.000 t RME hergestellt werden. Zusammen mit den bestehenden Betrieben in Ölmütz und Mydlovary will Setuza dann insgesamt bis zu 160.000 t RME pro Jahr erzeugen. Mit diesem RME-Ausstoß wäre Setuza im Stande, auch den tschechischen Markt mit Biodiesel zu beliefern. Dies trage zur Erfüllung der Biokraftstoff-Richtlinie der Europäischen Union bei, heißt es in einer Mitteilung der Firma.

Seit Sommer 2004 liefert Setuza RME ausschließlich nach Deutschland. In Tschechien blieb nämlich eine staatliche Stützung für Biodiesel aus, weil die Regierung lange mit einer Entscheidung für ein neues Förderungsmodell gezögert hat.

(Vgl. Meldung vom 2005-05-23.)

Source

AgriManager vom 2005-08-08.

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