TAB erwartet zentrale Bedeutung für stoffliche Biomassenutzung

Ein Monitoring-Bericht zur industriellen stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe des Büros für Technikfolgenabschätzung beim deutschen Bundestag (TAB) wurde dem Bundestag am 23. Mai vorgestellt. Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin und Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, erklärten:

“Der TAB- Bericht zeigt, dass Biomasse ein gewaltiges Potential hat, den klimaschädlichen Erdölverbrauch sowohl in der Energiewirtschaft als auch in der chemischen Industrie zu vermindern.

Nach dem vorgelegten Bericht wird eine stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe zur Verringerung von Importabhängigkeiten von fossilen Ressourcen führen und Klima und Umwelt schützen. Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffen hat darüber hinaus ein beachtliches Innovationspotenzial sowohl bei der Entwicklung neuer Produkte als auch bei der Entwicklung neuer Herstellungsverfahren. Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim deutschen Bundestag erwartet, dass nachwachende Rohstoffe mittel- bis langfristig eine zentrale Rolle für die Herstellung chemischer Grundstoffe spielen können. Die Verwendung von Erdöl in der chemischen Industrie kann durch die Nutzung nachwachsender Rohstoffe in Bioraffinerien fast völlig überflüssig werden.

Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe bringt keine zusätzliche Konkurrenz um Anbaufläche mit Nahrungsmitteln oder Bioenergien mit sich, wenn sich der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Sinne einer Kaskadenutzung eine energetische Nutzung anschließt und mit Bioraffinerien auch Reststoffe als Rohstoffe eingesetzt werden.”

Mit dem Bericht sehen die Politiker ihre Strategie bestätigt, nach der bis 2020 ein Viertel der erdölbasierten Produkte durch solche aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt werden sollen. Sie forderten die Bundesregierung auf, auch für stoffliche Nutzung von Biomasse verbindliche und ehrgeizige Ziele zu formulieren, entsprechende Förderstrategien umzusetzen und bestehende rechtliche Hemmnisse für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen – wie sie beispielsweise im Abfallrecht bestehen – abzubauen, wie es auch der TAB- Bericht fordert. Vor allem solle die Bundesregierung darauf verzichten, bestehendn Förderinstrumente abzubauen, wie dies derzeit in der Novelle der Verpackungsverordnung geplant sei.

Mit einer Veröffentlichung des Monitoring-Berichts zur Industriellen stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe” rechnet das TAB für die kommenden Wochen.

(Vgl. Nachrichten vom 2007-05-16, 2007-03-28, 2007-02-06.)

Source

Hans-Josef Fell, MdB und TAB, 2007-05-23.

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