Start EU-Projekt TO-SYN-FUEL: Wandlung von Klärschlamm in Treibstoff und Wasserstoff

Das Horizon 2020 Projekt, das zeigt, wie aus Restbiomasse erstmalig in der Geschichte ohne Synthese Treibstoff und Wasserstoff hergestellt wird

Am 01. Mai 2017 ist das EU-Projekt »The Demonstration of Waste Biomass to Synthetic Fuels and Green Hydrogen« (Akronym: TO-SYN-FUEL) gestartet, welches Fraunhofer UMSICHT gemeinsam mit weiteren Partnern durchführt. Das Projekt hat ein Volumen von über 14 Mio. Euro. Fraunhofer UMSICHT koordiniert das Horizon 2020 Projekt, das zeigt, wie aus Restbiomasse erstmalig in der Geschichte ohne Synthese Treibstoff und Wasserstoff hergestellt wird.

»Das Projekt hat eine Gesamtdauer von 48 Monaten und Fraunhofer UMSICHT wird der Koordinator des Projektes sein«, berichtet Prof. Dr. Andreas Hornung, Leiter von Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg und Lehrstuhlinhaber in Bioenergie an der Universität Birmingham. »Das Volumen des Projektes ist enorm mit insgesamt 14,5 Mio. Euro, davon ein Förderanteil von 12,2 Mio. Euro und einen Anteil von 5,3 Mio. Euro für Fraunhofer UMSICHT«.

Politischer Hintergrund

Die Europäische Kommission hat sich das Ziel gesetzt, dass 10% der im Verkehr verwendeten Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden müssen. Jedoch ist die erste Generation der Biokraftstoffe aus ökologischen und sozialen Gründen in Kritik geraten. Was unterschiedliche Gründe hatte, wie die Erhöhung der Lebensmittelpreise, die Rodung von Wäldern sowie die verstärkte Nutzung fossiler Energieträger beim Anbau und Transport von Rohstoffen. Um dieses Problem zu lösen, führte die EU-Kommission für Biokraftstoffe aus Nahrungsmitteln oder Energiepflanzen eine Obergrenze ein. »Daher besteht ein dringender Bedarf, innovative Biokraftstoffe aus nachhaltigen Rohstoffen auf den Markt zu bringen«, erklärt Prof. Dr. Andreas Hornung.

TCR®-Technologie als Lösungsansatz

Die entwickelte TCR®-Technologie von Fraunhofer UMSICHT ist daher eine global anwendbare Lösung. Denn durch das thermo-katalytische Reforming TCR® werden erneuerbare, flüssige Kraftstoffe aus Abfallbiomasse produziert, welche fossile Brennstoffe ersetzen können. Die hergestellten Kraftstoffe von Fraunhofer UMSICHT entsprechen den europäischen Normen für Benzin und Diesel EN228 bzw. EN590, was im Technikum-Maßstab bereits nachgewiesen wurde. Diese sehr hohe Öl-Qualität wird durch das thermo-katalytische Reforming TCR® erreicht. Die TCR®-Technologie wandelt im Wesentlichen alle Arten von Restbiomassen in drei Hauptprodukte um: H2 reiches Synthesegas, Biokohle und flüssiges Bio-Öl, welches upgegradet werden kann.

Hauptziel des TO-SYN-FUEL-Projektes

»Das Hauptziel ist es, durch die Kombination von TCR® und HDO sowie der Separation des H2 eine neue Wertschöpfungskette zu schaffen. Beispielsweise biogene Abfälle oder organische Rückstände sollen im Rahmen des Projektes im Demonstrationsmaßstab in verwertbare, kostengünstige und leistungsstarke synthetische Kraftstoffe umgewandelt werden. Diese Produkte können direkt in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden«, beschreibt Prof. Dr. Andreas Hornung. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das TO-SYN-FUEL-Projekt in zehn Meilensteine untergliedert, die jeweils einem entsprechenden Arbeitspaket zugeordnet sind. Außerdem soll das Projekt die Akzeptanz der Biokraftstoffe erhöhen und der allgemeinen Öffentlichkeit zeigen, dass der neue Diesel- und Benzin-äquivalente, synthetische Kraftstoff mit den fossilen Brennstoffen konkurrenzfähig ist. So eröffnet die TCR®-Technologie langfristig die Möglichkeit, organische Abfälle in erneuerbare Treibstoffe mit der Qualität von fossilen Kraftstoffen umzuwandeln und direkt in bestehende Erdölinfrastrukturen einzusetzen. »Dass die TCR®-Technologie nicht nur umweltfreundlich ist, sondern sich auch wirtschaftlich rechnet, wollen wir durch die Installation einer TCR®-Anlage am Hafen Rotterdam zeigen«, so Prof. Dr. Andreas Hornung.

Partner im EU-Projekt TO-SYN-FUEL

Für das Projekt hat sich Fraunhofer UMSICHT weitere Partner ins Boot geholt, wie Engie Services Niederland NV (NL), Alma Mater Studiorum – Universität Bologna (IT), ENI S.p.A. (IT), Universität Birmingham (UK), ETA–Florence Renewable Energies (IT), LEITAT (ESP), Susteen Technologies GmbH (DE), WRG Europe Ltd (UK), Verfahrenstechnik Schwedt GmbH (DE), HYGEAR Technology and Services BV (NL) und Slibverwerking Noord-Brabant NV (NL). Jeder der Partner hat bestimmte Aufgaben und trägt damit zum Gesamtprojekt bei.

Source

Fraunhofer UMISCHT, Pressemitteilung, 2017-05-15.

Supplier

ETA-Florence Renewable Energies
European Commission
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)
HyGear
Leitat Technological Center
N.V. Slibverwerking Noord-Brabant (SNB)
Susteen Technologies GmbH
University of Birmingham
University of Bologna
VERFAHRENSTECHNIK Schwedt GmbH

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