Schweden als Vorreiter am Bioenergie-Sektor

Biomasse-Verband präsentiert nordische Erfolgsgeschichte

Der Anteil der erneuerbaren Energiequellen beträgt in Schweden bereits 28%. Damit steht Schweden EU-weit an erster Stelle, gefolgt von Finnland, Österreich (24%) und Dänemark. Dass Schweden speziell im vergangenen Jahrzehnt den Prozentsatz auf dieses Niveau steigern konnte, ist insbesondere auf den verstärkten Einsatz von Biomasse zurückzuführen.

Um der österreichischen Bevölkerung die neuesten Entwicklungen am Bioenergie-Sektor näherzubringen, veranstaltet der Österreichische Biomasse-Verband eine Exkursion in das “Bioenergie-Mekka” Schweden. Heute werden den Medienvertretern speziell die Vorzüge des schwedischen Energiesystems und die neuesten Errungenschaften am Pellets-Sektor präsentiert.

Auch der Einsatz von Windenergie hat in Schweden deutlich zugenommen. Die Verwendung von Erdöl ist trotz des zunehmenden industriellen Aufkommens von mehr als 70% der gesamten Energieversorgung in den 70er-Jahren auf rund 30% heutzutage zurückgegangen. Dies ist vor allem auf die Ausweitung des Brennstoffsortiments und die Effizienzsteigerung in der Energienutzung zurückzuführen.

Die Stromproduktion erfolgt in Schweden grundsätzlich ohne den Einsatz von fossilen Energieträgern. Am Wärmesektor werden zudem 40% des Marktes mittels Fernwärme versorgt. Auch in der Wärmeproduktion spielt Öl also nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Mehr als 62% des Fernwärme-Brennstoffes sind bereits Biomasse.

Schwedens Wissenschafter waren nicht nur unter den Ersten, die die Effekte des sauren Regens erforscht hatten, sondern die dortige Industrie gehörte auch zu den Pionieren bei der Entwicklung von technischen Lösungen zur Entschwefelung der Abgase.

Schweden und andere nordische Länder haben ihren Elektrizitätssektor relativ früh privatisiert. Um den nordischen Energiemarkt noch mehr zu integrieren, werden nun einige Anstrengungen unternommen, um die Weiterleitungssysteme zu verbessern und die internationalen Verbindungen zu steigern.

Ziel: Bis 2020 unabhängig von fossilen Energieträgern

Um die Abhängigkeit Schwedens von fossilen Energieträgern gegen Null zu senken, hat die nationale Regierung bereits zahlreiche politische Aktionen gesetzt. Dazu zählen beispielsweise spezielle Steuern und Maßnahmen-Programme, um die Energieeffizienz zu steigern.

Im Dezember 2005 wurde auch eine eigene Expertenkommission mit breiter Basis ins Leben gerufen – die Kommission für Öl-Unabhängigkeit. Heuer hat diese bereits Aktionen durchgesprochen, die zur Erreichung des Ziels, bis 2020 auf Ölimporte verzichten zu können, dienen sollen.

(Vgl. Meldung vom 2006-09-26.)

Source

AIZ vom 2006-12-04.

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