Schutzhelme aus Flachs und Hanf

Das Braunschweiger Unternehmen “Schuberth Helme”, einer der Großen der Kopfschutz-Branche in Europa, entwickelt derzeit Helme aus nachwachsenden Rohstoffen und will sie vermutlich in zwei Jahren auf den Markt bringen. Das Helm-Projekt läuft in enger Zusammenarbeit mit dem Demonstrationszentrum für Faserverbundwerkstoffe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig und wird vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium gefördert. Laut Schimpf, dem Entwicklungschef bei “Schuberth Helme”, sei dies das erste Förderprojekt, bei dem nachwachsende Rohstoffe als Sicherheits- und Konstruktionswerkstoffe genutzt werden.
Erste Helme aus Flachs und Jute, zunächst für den Arbeitsschutzbereich konzipiert, sind bereits entwickelt und erfolgreich getestet worden. Hanf, Sisal und Ramie sind noch im Test. Derzeit werden chemische Binder als Matrix eingesetzt. Fernziel: Der voll biologische abbaubare Schutzhelm. Die mechanische Leistungsfähigkeit der Naturfaser-Helme ist höher als die herkömmlicher Kunststoffhelme. Zudem sind die neuen Helme 5 Prozent leichter und entsprechend angenehmer zu tragen.
Auf der Weltausstellung “EXPO 2000” in Hannover sollen die neuen Helme erstmals präsentiert werden. Ein Jahr später könnten sie auf den Markt gehen.
“Schuberth Helme” hat 1999 mit 270 Mitarbeitern einen Rekordumsatz von 60 Millionen erzielt. Täglich werden in Braunschweig 8.000 Helme produziert. Schwerpunkt ist der Motorradbereich (40%). Helme werden außerdem für Arbeitsschutz, Militär, Polizei und Feuerwehr produziert.

Autor und Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 23.09.1999

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Braunschweiger Zeitung vom 23.09.1999

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