Schutz der Wälder auch für Trinkwasserqualität relevant

Was der Forstwirtschaft recht ist, sollte der Wasserwirtschaft billig sein. Eine jüngst vom WWF und der Weltbank vorgelegte Studie erbrachte, dass ein nachhaltiger Waldschutz zur Erhaltung der Trinkwasserqualität wesentlich weniger kostet als die technische Aufbereitung von Trinkwasser.

So geht aus der Studie hervor, dass von den hundert größten Städten der Welt jede dritte ihr sauberes Wasser dem Filtereffekt ihrer umliegenden Wälder zu verdanken habe – genannt werden z.B. New York, Tokio, Jakarta, Rio de Janeiro, Los Angeles, Nairobi, Melbourne und Barcelona. Die Verwaltungen dieser Städte werden zum verstärkten Schutz ihrer Wälder aufgerufen, allein für New York stünden ohne den wirkungsvollen “Naturfilter” sieben Mal höhere Kosten für die Trinkwasser-Aufbereitung an.

Bedauernd wird in der Studie auch festgestellt, dass in vielen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas noch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit fehlt. Für Kenia, welches zulässt, dass die Wälder des Mount Kenya rigoros illegalem Einschlag zum Opfer fallen, prognostiziert die Studie künftige Kosten von 20 Millionen US-Dollar allein für die Wasseraufbereitung.

Dem zunehmenden Verlust der Wälder und den gleichzeitig steigenden Einwohnerzahlen in den Städten wird weltweiter Wassermangel folgen, so das Resümee des WWF. Hinzu kommt die Verdopplung des Pro-Kopf-Verbrauchs während des vergangenen Jahrhunderts sowie der partielle Wassernotstand der Erde, dem jetzt schon jährlich mehrere Millionen Menschen zum Opfer fallen.

Waldexpertin Nina Griesshammer verweist indes auch zum positiven Beispiel der Stadt München, die derzeit bereits knapp 3.000 Hektar Wald zur Optimierung der Wasserqualität bewirtschaftet. Diese Flächen erhielten außerdem schon 2001 die Zertifizierung nach dem internationalen Standard des FSC (für “Forest Stewardship Council”), die eine naturverträgliche und sozial verantwortliche Bewirtschaftung von Wäldern garantiert.

(Vgl. Meldungen vom 2003-08-06, 2003-07-02 und 2003-02-26.)

Source

www.vistaverde.de vom 2003-09-02.

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