Scharfe Fasern für den Leichtbau

WHZ-Forscher setzen auf Meerrettich-Kraut als Werkstoff

Nachwuchs-Forscher der WHZ haben untersucht, wie Leichtbau-Karosserien mit Hilfe von Meerrettich-Fasern verstärkt werden können. Für ihre Idee wurden sie auf der Nachwuchswissenschaftler-Konferenz in Görlitz ausgezeichnet.

Die Meerrettich-Wurzel kennt jeder. Während diese in verschiedenen Variationen allerhand Speisen verfeinert, landet die eigentliche Pflanze meist unbeachtet auf dem Kompost.

Dabei hat das mehr als einen Meter hohe Kraut allerhand Potential. Wie Nachwuchs-Wissenschaftler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) herausgefunden haben, lassen sich durch die Fasern der Meerrettich-Pflanze Kunststoffe verstärken. Dadurch entstehen unter anderem Leichtbau-Karosserieteile, die im Rennsport und in der Automobilindustrie angewendet werden.

“Bisher werden Kunststoff-Karosserien auf Basis nachwachsender Rohstoffe üblicherweise mit Hanf oder Flachs verstärkt. Wie wir herausgefunden haben, lässt sich mit Meerrettich-Fasern aber eine wesentlich höhere Festigkeit bei geringerem Gewicht erzielen”, berichtet Christopher Taudt. Unter Leitung von Prof. Holger Klose hat er gemeinsam mit David Meyer und Uwe Gieland das Projekt am Institut für Produktionstechnik der WHZ vorangetrieben. Gefördert wurde das Vorhaben vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK).

Für ihre Untersuchungen wurden die Nachwuchs-Forscher aus Zwickau im April bei der 13. Nachwuchswissenschaftler-Konferenz in Görlitz mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Die Konferenz richtete sich explizit an wissenschaftlich arbeitende junge Studenten, Mitarbeiter und Doktoranden an Fachhochschulen in Mitteldeutschland. Insgesamt kamen circa 200 Wissenschaftler zusammen und stellten die Ergebnisse ihrer Arbeiten in Vorträgen und Poster-Präsentationen vor. Dabei umfasste die Palette der Themengebiete sowohl verschiedene Ingenieurwissenschaften wie auch die Sozial-, Wirtschafts,- und Naturwissenschaften. Von der Westsächsischen Hochschule Zwickau beteiligten sich insgesamt sechs Teams an der Konferenz.

Gemeinsam mit industriellen Partnern will die WHZ ihre Forschung im Bereich der zukunftsorientieren Werkstoffe künftig noch verstärken. So arbeitet Christopher Taudt derzeit an einem innovativen, strukturintegrierten Mess- und Überwachungssystem für diese Werkstoffklasse in der Arbeitsgruppe Optische Technologien.

Eine detaillierte Beschreibung der Untersuchung zu den Meerrettich-Fasern findet sich in dem frei zugänglichen Tagungsband der Konferenz (ab Seite 425). http://nwk13.de/TagungsbandNWK13.pdf

Source

Innovations-Report, 2012-05-07.

Supplier

Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK)
Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ-Kunststofftechnik)

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