Salzkraut – mehr als nur eine Rettung für versalzte Böden?

Samen-Inhaltsstoffe vielseitig verwendbar

Batis maritima ist der botanische Name einer in den Salzmarschen Nord- und Südamerikas weit verbreiteten Pflanze, die möglicherweise genügend positive Eigenschaften vereint, um einen regulären Anbau zu befürworten. Als Halophyt entzieht das Gewächs dem Boden Salz – eine Hoffnung für Landwirte, deren Böden durch anhaltende chemische Bedüngung versalzten und sich daher für den weiteren Feldfruchtanbau nicht mehr eignen.

Die Welternährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO vermutet, dass weltweit ca. 700 Mio. Hektar Boden – mehr als das zwanzigfache der Fläche Deutschlands – hiervon betroffen ist. Der kanadische Lebensmittelwissenschaftler Massimo Marcone von der University of Guelph testet derzeit einen Einsatz der Pflanze zur Entsalzung von Agrarflächen, obwohl FAO-Experten zweifeln, dass hier ein realistischer Ersatz zur ansonsten aufwändigen und kostenträchtigen Wiederurbarmachung versalzter Böden gegeben sei.

Die im Englischen “Saltwort” (Salzkraut) genannte Pflanze birgt jedoch weitere Vorzüge: “Die Samen sind sehr gut essbar und haben einen nussigen Geschmack”, äußerte sich Marcone gegenüber dem Magazin New Scientist. Weiterhin weiß der Forscher im Fachblatt “Food Research International” von einem ungewöhnlichen Nährstoffreichtum der Samen zu berichten – vermutlich auch spekulativ für die Kosmetikindustrie.

So fand Marcone im Samenprotein reichlich essenzielle Aminosäuren wie Lysin und Methionin, in den Ölen mehr als 90% ungesättigte Fettsäuren und soviel Vitamin E, dass vermutlich auch eine lange Haltbarkeit gewährleistet ist. Den winzigen, ca. einen Tausendstel Millimeter großen Stärkekörnern prognostiziert der Forscher die Verwendbarkeit als Verdickungsmittel oder Waschstärke, Hilfsstoff für die Kosmetikindustrie oder gar als Ausgangsstoff für biologisch abbaubare Kunststoffe.

Rückfragen bei:
Massimo Marcone
Phone: ++1-(519)824-4120 (Ext. -8334)
E-Mail: mmarcone@uoguelph.ca

Source

www.vistaverde.de vom 2002-09-26.

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