Russland: Renaissance der Flachserzeugung lässt auf sich warten

Die von der russischen Regierung gewünschte Renaissance der Flachsproduktion hat sich bislang nicht eingestellt. Der Flachsanbau in Russland ist seit 1990 (411.000 ha) wegen Rentabilitätsproblemen stark zurückgegangen, auf 114.000 ha im Jahr 1997 und 106.000 ha im Jahr 1998. Die Flachsproduktion, die im Mittel der Jahre 1986 bis 1990 noch 124.000 t betragen hatte, verminderte sich auf 23.000 t im Jahr 1997. 1998 gab es trotz einer weiter gesunkenen Anbauläche eine Zunahme des Aufkommens auf 33.000 t. Die Produktionsaussichten für das laufende Jahr werden eher ungünstig eingeschätzt. Jährlich müssen die benötigten 4.000 t Flachssaatgut aus Weissrussland, den Niederlanden und Frankreich importiert werden.
Parallel zum Rückgang der Flachsproduktion ist die Herstellung von Leinengeweben in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Wurden in Russland im Jahr 1990 noch 616 Mio. qm Leinen hergestellt, waren es 1997 nur noch 107 Mio. qm und 1998 nur noch schätzungsweise 70 Mio. qm.
Während der Sowjetzeit waren in Russland mehr als 60 Leinenfabriken mit einer Verarbeitungskapazität von insgesamt 180.000 bis 200.000 t Flachs in Betrieb gewesen. Im Jahr 1921 hatte Russland 300.000 t Leinenerzeugnisse exportiert, 1997 waren es ganze 280 t. Russische Experten sehen die heimische Flachsindustrie denn auch als “zerstört” an.

Autor und Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: AGRA-EUROPE 14/99 (06.04.1999)

Source

AGRA-EUROPE 14/99 (06.04.1999)

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