Recycling von NR-Autoinnenteilen: Neues von Schwarze Pumpe

SVZ: Stellungnahme von Schwarze Pumpe zum Insolvenzverfahren

Die Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze Pumpe GmbH nimmt zu Gerüchten und Meinungen Stellung, dass die installierte SVZ-Anlagentechnik nicht zuverlässig arbeiten würde und dass das vorläufige Insolvenzverfahren, in welchem das Unternehmen sich derzeit befindet, durch Mängel in der Anlagenverfügbarkeit seiner Vergasungstechnik begründet sei. (Vgl. Meldung vom 2004-05-03.)

In seiner Stellungnahme macht das SVZ deutlich, dass allein die Verfügbarkeit der Festbettdruckvergasungsanlage zur Verwertung von festen Abfällen bei nahezu einhundert Prozent gelegen hat. Die Anlage zur Vergasung von Teeren und Ölen (Flugstromvergaser) war zu 92 % verfügbar, dabei ist der jährlich für Revisionen notwendige zehntägige Gesamtstillstand bereits berücksichtigt.

Um einen Generationswechsel in der Vergasungstechnik einzuleiten, beauftragte das SVZ die Firma Lurgi (heute Envirotherm) mit der Errichtung eines Schlackebadvergasers für die Verwertung von festen Abfällen. Diese neue Anlage nahm im Januar 2001 ihren Probebetrieb auf. Nach erfolgreicher Durchführung des Leistungstests wurde die Anlage im Januar 2002 durch das SVZ übernommen. Danach erfolgte ein durch die EU geförderter 12-monatiger Versuchsbetrieb zur Optimierung und Leistungssteigerung und danach nochmals ein 12-monatiger Demonstrationsbetrieb unter prioritären Produktionsbedingungen. Im Januar 2004 wurde durch das Regierungspräsidium Dresden die Dauerbetriebsgenehmigung für den Schlackebadvergaser erteilt. Derartige Einlaufkurven sind bei einer großtechnischen Umsetzung weltweit neu entwickelter Verfahren durchaus üblich.

Die Reinigung der erzeugten Rohsynthesegase und deren Nutzung zur Erzeugung von Methanol, Strom und Dampf wurde in den zurückliegenden Jahren durchgängig gesichert. Durch diesen stabilen Anlagenbetrieb sei die Entsorgungssicherheit vollständig gewährleistet gewesen.

Zusammenfassend stellt das SVZ Schwarze Pumpe fest, dass die aktuelle Situation nicht auf Unzuverlässigkeiten in der Anlagentechnik zurückzuführen sei, sondern wirtschaftliche Ursachen habe. Eine große Rolle spielen dabei offensichtliche Verwerfungen im abfallwirtschaftlichen Preissystem, die einer hochwertigen und ökologisch vorbildlichen Verwertungstechnologie noch nicht die erforderlichen Gestaltungsmöglichkeiten einräumen.

Anm. d. Redaktion: Das SVZ stellt aus Abfällen ein Synthesegas her. Im Zusammenhang mit der nationalen Umsetzung der EU-Altfahrzeug-Richtlinie spielt das SVZ eine wichtige Rolle. Das Verfahren des SVZ Schwarze Pumpe war als bislang einziges Verfahren zur “rohstofflichen Verwertung (Recycling) der Schredderleichtfraktion” von Altautos zugelassen worden. Dies stellte sicher, dass es “unter den gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht zur Behinderung des Leichtbaus und auch nicht zu Schwierigkeiten beim Einsatz nachwachsender Rohstoffe (NWR) im Automobilbau” kommen werde. “Im Gegenteil können Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen bei den o.g. Verfahren sogar Vorteile gegenüber konventionellen Bauteilen aufweisen, da NWR hierbei rückstandslos verwertet werden können.”

Source

PlasTicker-News vom 2004-05-28.

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