RapsAsphalt erobert Bayern

Ingolstädter Firma "asphaltiert" mit Rapsöl

Von einem “weiteren Meilenstein für die breite Markteinführung von Produkten aus Nachwachsenden Rohstoffen” sprach der bayerische Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten, Josef Miller, im vergangenen August beim Besuch der Colas Bauchemie GmbH. Die Colas Bauchemie GmbH aus Großmehring bei Ingolstadt ist bundesweit das erste Unternehmen, das eine Bitumenemulsion auf Rapsölbasis zur Oberflächenbehandlung von Straßen herstellt. Dieses als RapsAsphalt vermarktete Produkt enthält bis zu fünf Prozent des Nachwachsenden Rohstoffs und spart damit fossiles Erdöl ein.

Colas asphaltierte 2004 mit RapsAsphalt gut 70.000 m2 auf süddeutschen Straßen. Für das Jahr 2005 läuft derzeit noch die Ausschreibungsphase bei den Ämtern. Im Bereich der Gemeinden und Landratsämter sollen 100.000 m2 mit der neuartigen Bitumenemulsion auf Rapsölbasis behandelt werden. 25.000 m2 sollen schon bis Ende Mai in Johanneskirchen (bei Passau) ausgebracht werden.

Insbesondere zur Reparatur von Frostschäden, die mit Beginn des Frühjahrs sichtbar werden, ist RapsAsphalt hervorragend geeignet. Das Material ist auch im ausgehärteten Zustand so flexibel, dass es Risse im Straßenbelag dauerhaft überdeckt. Außerdem belastet die neuartige Bitumen-Emulsion die Atemwege der Bauarbeiter weniger, da sie keine gesundheitsschädlichen Fluxmittel (Weichmacher) enthält.

Die Verarbeitung kann mit herkömmlichen Maschinen erfolgen. Nach dem Anfräsen der Schadstellen wird zunächst der RapsAsphalt aufgebracht, darüber kommt eine Schicht aus Splitt, die direkt eingewalzt wird. Anschließend ist die Strecke schnell wieder befahrbar, Straßensperrungen und Umleitungen beschränken sich auf ein Minimum.

Und all das Dank dem Multitalent Rapsöl: Es verleiht Salatblättern die gewisse Würze und treibt – in Form von Biodiesel – ganze Fahrzeugflotten an. Dass sich die Erträge bayerischer (Raps-)Ölfelder auch für Fahrbahnbeläge eignen, ist hingegen noch recht unbekannt. Um das zu ändern, wurde im Jahr 2001 von Millers Ministerium das Pilotprojekt “RapsAsphalt” gefördert. Es ist Bestandteil des “Gesamtkonzepts Nach-wachsende Rohstoffe in Bayern”.

Bayern hat bei der Förderung der Nutzung Nachwachsender Rohstoffe eine beachtliche Bilanz aufzuweisen. Kein anderes Bundesland hat bisher mehr dafür getan als der Freistaat! Von 1990 bis Ende 2004 wurden rd. 209 Mio. Euro, davon allein 171 Mio. Euro Landesmittel, für die Förderung Nachwachsender Rohstoffe bewilligt.

Weitere Infos:
C.A.R.M.E.N. e.V.
Dr. Bettina Schmidt
Tel: 09421/960-300
E-Mail: bs@carmen-ev.de

Colas Bauchemie GmbH
Reinhard Bäumler
Tel.: 08456-98 82 21
E-Mail: r.baeumler@colas.de

(Vgl. Meldungen vom 2004-08-10 und 2003-09-01.)

Source

C.A.R.M.E.N.- Pressemitteilung vom 2005-04-28.

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