Raps-Tagung des Landwirtschaftsamtes – Immer mehr Wertschätzung für Pflanzenöle

Positive Signale für den Anbau

Sulzbach-Rosenberg. Gerhard Korporal von der Norddeutschen Pflanzenzucht aus Hohenlieth sprach über die Anbautechnik zu Winterraps, und Herbert Goldhofer über die Perspektiven: Das Landwirtschaftsamt Amberg hatte zur jährlichen Rapstagung eingeladen. Landwirtschaftsdirektor Georg Mayer begrüßte Vertreter von Genossenschaften, Pflanzenschutz-Industrie, Saatgutfirmen und Landhandel. Die weltweite Nachfrage nach pflanzlichen Fetten, Speiseölen , Biodiesel und Eiweiß steige weiterhin in rasantem Tempo.

Neben dem Sojaanbau profitiere besonders in Europa der Winterrapsanbau vom gesteigerten Bedarf. Raps könne im Gegensatz zur Sojabohne nicht in Monokultur angebaut werden. Die Fruchtfolgegestaltung und die standortgerechte Sortenwahl seien bei weiter steigender Ausdehnung wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Rapsproduktion. Nach wie vor ist die bedeutendste Vorfrucht für Raps die Wintergerste.

Auf Raps folge mit über 80% Winterweizen, weil dieser den Vorfruchtwert am besten ausnutzen kann. In den enger werdenden Fruchtfolgen komme der Bestandshygiene größere Rolle zu, um Infektionsbrücken zu brechen. Ein anderer wichtiger Punkt seien Herbizidbelastungen für den Raps, die aus der Vorfrucht resultierten. Bei der Bodenbearbeitung sei die Entscheidung für oder gegen Pflug für die weitere Betrachtung wichtig. “Bei frühen Aussaatterminen ist über die Sortenwahl und den gezielten Einsatz von Wachstumsreglern ein Überwachsen der Bestände zu verhindern!”

Dichte Rapsbestände, nährstoffreiche Böden, weniger standfeste Sorten und eine wüchsige bzw. feuchte Frühjahrswitterung seien Kriterien für eine Wachstumsregulierung im Frühjahr. Die Schwefeldüngung zu Raps sei generell zu empfehlen und beschränkt sich nicht nur auf die leichten Standorte. Perspektiven des Rapsanbaues in Bayern stellte Herbert Goldhofer von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft aus München vor.

Im Gegensatz zur schwierigen Ertragssituation gingen von den Erzeugerpreisen in Bayern durchweg positive Signale aus. So zeige die Entwicklung der Rapsnotierungen in den vergangenen Jahren eine deutliche Tendenz. Die Markt- und Preisentwicklungen bei Ölsaaten und damit auch beim Raps würden wesentlich von der Nachfragesituation für pflanzliche Öle bestimmt.

Pflanzliche Öle gewännen beim Verbraucher, aber auch bei Lebensmittelindustrie- und Handel eine immer größere Wertschätzung. Der zweite wichtige Motor für den kontinuierlich steigenden Gesamtverbrauch sei die industrielle Nachfrage nach pflanzlichen Ölen für technische Zwecke und zur energetischen Verarbeitung. Obwohl ein Ausblick mit vielen Unwägbarkeiten behaftet sei und eine deutlich höhere Rapsernte aufgrund wesentlich besserer Witterungsverhältnisse prognostiziert werde, seien sich die Experten einig, dass die Rapspreise zur kommenden Ernte attraktiv bleiben.

Source

Sulzbach-Rosenberger Zeitung vom 2004-07-14.

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