Produktionsanlagen aus Holz in der Autofabrik

VW testet erfolgreich Skidförderer aus Holzwerkstoff im Werk Wolfsburg

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Fotos: Volkswagen AG WOB/ Dr. F. Drechsler
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Fotos: Volkswagen AG WOB/ Dr. F. Drechsler

Im Volkswagenwerk in Wolfsburg rollt die Karosse des Golf auf einer Bahn, die seit 2013 zum Teil aus Holzwerkstoffen besteht! VW erprobt dort fünf Prototypen einer Rollenbahn, auch Skidförderer genannt, deren einzelne Module aus Wood Veneer Composite (WVC) gefertigt sind. Ihre prinzipielle Bauweise wurde an der Professur Fördertechnik der TU Chemnitz zwischen 2006 und 2010 entwickelt. Seitdem erfolgt der Forschungstransfer. Volkswagen ist mit den wartungsarmen, schwingungs- und geräuschdämpfenden Modulen, die seit Beginn störungsfrei laufen, sehr zufrieden. Der Autobauer will nun 75 weitere Module bestellen.

Das Team der Arbeitsgruppe „Anwendungstechnik Erneuerbarer Werkstoffe“ der Professur Fördertechnik an der TU Chemnitz will Holzwerkstoffe in den Maschinen- und Anlagenbau zurück bringen. In den letzten Jahrzehnten dominierte dort Stahl als Werkstoff, dabei könnten Holzwerkstoffe durchaus punkten.

Skidförderer sind eine spezielle Bauweise der Rollenbahn für den Transport von PKW-Karossen. Die Förderer aus Holzwerkstoff sind deutlich leichter als solche in herkömmlicher Metallbauweise, mindestens genauso belastbar, außerdem wartungsarm, schwingungs- und geräuschdämpfend.

Gefertigt wurde die Rollenbahn der TU aus Birkensperrholz, einem speziellen Holzfurnierlagenverbundwerkstoff (Wood Veneer Composite – WVC). Der Begriff WVC fasst Werkstoffe aus Holzfurnier zusammen.

Dass die Rollenbahn seit Anfang 2013 bei Volkswagen unter Praxisbedingungen erprobt wird, ist das Ergebnis eines erfolgreichen Forschungstransfers. Dazu gründete Professor Klaus Nendel das Steinbeis-Forschungs- und Innovationszentrum „Fördertechnik / Intralogistik“. Ein Schwerpunkt des Zentrums ist das Thema Holz im Maschinenbau im industriellen Einsatz. Für interessierte Kunden bieten Nendel und seine Mitarbeiter das Engineering der Bauteile, die Projektkoordination und Beratungsleistungen an. Die Herstellung der Bauteile übernimmt ein geeignetes Partnerunternehmen aus der Industrie. Im Fall der Skidförderer wurde die flömö GmbH Falkenau einbezogen.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) förderte die Entwicklung an der TU Chemnitz mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Der Abschlussbericht ist auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22021705 downloadbar.

 

Bonusmaterial:

Interview

Vortrag TU Chemnitz

Source

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe  e.V. (FNR), Pressemitteilung, 2014-11-03.

Supplier

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
flömö GmbH
Technische Universität Chemnitz
Volkswagen AG

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