Osten mit Öko-Zwang

Die osteuropäischen EU-Beitrittsländer müssen auf Grund einer EU-Direktive den Anteil an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch deutlich steigern. Er liege aktuell bei 5,4%, laut EU-Vorschrift müsse er bis 2010 auf 11,1% wachsen, so Dirk Rübbelke, Professor für Europäische Wirtschaft in Chemnitz.

Die bisherigen EU-Länder hätten zur Zeit einen Anteil von 16,6%, der bis 2010 auf 22,1% steigen soll. Deutschland müsse seinen Anteil von 8% in 2002 auf 12,5% bis 2010 erhöhen. Tschechien z.B. müsse beitrittsbedingt in den nächsten zehn Jahren bis zu 10 Mrd. Euro in den Bereich Umwelt stecken, so Rübbelke. Da böten sich Firmen in den angrenzenden Ländern große Absatzchancen für Umwelttechnologien.

Der WWF hat in einem Report das Potenzial für Erneuerbare Energien in den Beitrittsländern analysiert. Die Autoren schätzen, dass etwa 20.000 Megawatt, dies entspreche etwa der Leistung von 50 großen Kohlekraftwerken, durch erneuerbare Energiequellen bereit gestellt werden könnten. Insbesondere bei der Nutzung von Holz, Reststoffen aus der Landwirtschaft sowie der Windenergie böten sich erhebliche Ausbaumöglichkeiten. In Ländern wie Polen und der Tschechischen Republik ließen sich überdies etwa 50.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Bisher fehle es nach Einschätzung des WWF aber an klaren Signalen, das vorhandene Potenzial erschließen zu wollen. Deshalb stünden die Chancen schlecht, privates Kapital aus Westeuropa oder Gelder von lokalen Firmen für die Modernisierung des Kraftwerkparks zu mobilisieren. “Damit die europäische Energiewende gelingt, müssen die neuen Mitglieder schnellstens ihre nationale Gesetzgebung dem EU-Rahmen anpassen”, fordert Claudia Kunz vom WWF.

Download der WWF-Studie Eastern Promise

Source

www.energieverbraucher.de vom 2004-02-09.

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