NRW: “Zauberkohle” aus Biomasse im industriellen Maßstab

Produktionsanlage zur CO2-freien hydrothermalen Karbonisierung soll 2008 in Betrieb gehen

2006 ging die Kunde von der Instant-Kohle aus dem Dampfkochtopf durch die deutschen Medien. Markus Antonietti, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam, berichtete von einem einfachen Verfahren, mittels Druck und 250 Grad Hitze Biomasse in nur zwölf Stunden zu Braunkohle zu verarbeiten. Lothar Hofer hat diese “hydrothermale Karbonisierung” mit Strohpellets ausprobiert und für gut befunden. Er ist einer der Gesellschafter der Firma Grenol, die nach seinen Angaben noch in diesem Jahr mit dem Verfahren in die Produktion gehen will. 750.000 Euro werden in eine Produktionsanlage in Wülfrath/ Nordrhein-Westfalen investiert, auf die das Unternehmen ein Patent beantragt hat.

Wie die Westdeutsche Zeitung berichtet, versammelte Markus Anonietti im Februar 2007 40 an seinem Verfahren Interessierte in Berlin. Zwölf davon beschäftigen sich bis heute mit dem Thema. Mit zweien von ihnen wurde die Firma Grenol gegründet.

Brennstoff, Rohstoff und Kohlendioxid-Bindung
Die Vorteile des Verfahrens: Die Kohle kann als Brennstoff benutzt werden, wird aber mittlerweile als Rohstoff auch als Grundlage für einen selbst verlöschenden Isolier-Schaum eingesetzt. “In den Vorstufen, also nach vier bis acht Stunden, lässt sich zudem Humus oder Torf gewinnen”, berichtet Lothar Hofer. Der größte Unterschied zu anderen Verfahren ist jedoch der: Die “hydrothermale Karbonisierung” wandelt Biomasse, besonders wenn sie nass ist, vollständig in Kohlenstoff und Wasser um. Dabei entsteht kein CO2.

(Vgl. Meldung vom 2006-08-22.)

Source

Westdeutsche Zeitung, Bild: Max-Planck-Gesellschaft, 2006-10-09.

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