Neuer Abnahmevertrag verbessert die Wirtschaftlichkeit des Hanfanbaus in Ostwestfalen (NRW) wesentlich

Pünktlich zur Aussaat konnten die Vertragsverhandlungen zwischen dem Erstverarbeiter Möller Plast (siehe auch
Meldung vom 04.11.99) und der Erzeugergemeinschaft für Faser- und Ölpflanzen zur technischen Verwertung abgeschlossen werden.

Wesentlich verbessert werden konnte die Wirtschaftlichkeit des Anbaus durch die Transportkostenbeteiligung seitens Möller Plast, sie bedeutet in einem Umkreis von 80 km um die Verarbeitungsanlage eine Senkung der Transportkosten um ca. 50 %. Sozusagen als Treueprämie für Landwirte, die bereits 1999 angebaut haben und 2000 wieder anbauen, beteiligt sich Möller Plast an deren Transportkosten für das Stroh aus 1999 ebenfalls zu 50 %. Voraussetzung hierfür ist, dass der Transport mit dem von Möller Plast ausgewählten Spediteur erfolgt.

Neben dem Transport- und Erntekosten beeinträchtigen vor allem die Saatgutkosten die Wirtschaftlichkeit. Deshalb wurde die Aussaatmenge auf 40 kg/ha abgesenkt und es konnte auch etwas billigeres Saatgut eingekauft werden, um so die Saatgutkosten insgesamt senken zu können.

Für die Anlieferung wurde eine Zeitstaffel in den Vertrag aufgenommen, so dass im Jahr 2000 ein kontinuierlicher Abtransport der Hanfstrohballen von den Betrieben gesichert ist.

Neu ist auch die Vertragsdauer von fünf Jahren, wobei die Preise usw. alljährlich neu zu verhandeln sind. Dies signalisiert den Willen von Erzeugergemeinschaft und Möller Plast eine längere und erfolgreiche Zusammenarbeit zu realisieren.

Derzeit wird über eine Reform der EU-Hanfbeihilfe diskutiert. Eine mögliche Absenkung der Hanfprämie wird in dem neuen Abnahmevertrag durch eine entsprechende Erhöhung des Strohpreises aufgefangen. Auch dies trägt zur Wirtschaftlichkeit des Anbaus entscheidend bei. Hanf kann aber auch als nachwachsender Rohstoff auf Stillegungsflächen angebaut werden. Dies ist für die Landwirte trotz einer niedrigeren Prämie interessant, da Hanf sehr positiv auf Gülle reagiert und seine sehr guten Fruchtfolgeeigenschaften (starke Unkrautunterdrückung und sehr gute Bodengare) Vorteile für die nachfolgenden Kulturen bringen.

Das Saatgut, zwei französische Sorten, ist bereits angeliefert und kann in der nächsten Schönwetter-Periode ausgesät werden. Allerdings besteht noch die Möglichkeit in den Hanfanbau einzusteigen, da die Aussaat noch bis Mitte Mai möglich ist.

Interessierte Landwirte können sich melden bei Daike Lohmeyer, Projektbüro Hanf, LZ Haus Düsse, 59505 Bad Sassendorf, Tel.: 02945-989-202, Fax: -133.

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