Natoil – Motoröl aus Sonnenblumen

Der etwas andere Schmierstoff

Sonnenblumenöl kennt jeder bisher eher von der Salatzubereitung. Dass damit auch Motoren wie geschmiert laufen, davon ist Otto Botz von Natoil überzeugt. Der Münchener Unternehmer hat ein Motoröl entwickelt, das zu 50 % aus regenerativem Sonnenblumenöl besteht.

Vorausgesetzt der neue Schmierstoff – genannt Natoil – genügt den Anforderungen der europäischen Automobilhersteller, wird das semi-ökologische Motoröl im kommenden Jahr für 8-10 EUR/l auf den Markt kommen.

Hauptrohstoff für dieses neue Produkt ist die Pflanzensorte High Oleic Sunflower, eine Sonnenblume, die sich seit zehn Jahren im Lebensmittelbereich bewährt hat. Daneben besteht der Schmierstoff zu 30 % aus klassischen Grundölen und zu 20 % aus denselben Additiven wie herkömmliche Öle. Im Vergleich zu Rapsöl sind jedoch beispielsweise weniger Antioxidanzien nötig, da das Sonnenblumenöl ohnehin oxidationsstabiler ist. “Deshalb pflegt es den Motor auch besser als Rapsöl, das den Kolben schwärzt”, sagt Otto Botz.

Die genaue Rezeptur von Natoil ist zwar geheim, aber die folgenden Zahlen sind dennoch veröffentlicht worden: Das Öl enthält weniger als

  • 0,2 % Schwefel,
  • 0,08 % Phosphor und
  • 0,8 % Asche.

Das Natoil genügt den Motoren der Euro-4 und der künftigen Euro-5-Norm auch deshalb, weil der Verdampfungsverlust des Öls weniger als 5 % betrage und somit weniger Schadstoffe in den Katalysator gelangen. Dadurch wird der Partikelausstoß verringert. Klassische Öle weisen folgende Werte auf:

  • 0,5 % Schwefel
  • 0,1 % Phosphor
  • 1,5 % Asche

Ein rein pflanzliches Motoröl, das wirklich was tauge, sagt Botz, lasse sich derzeit noch nicht herstellen. Aber: “Jeder Tropfen Sonnenblumenöl hilft zumindest, fossile Rohstoffe zu sparen”. Werden auf einem Hektar Sonnenblumen angebaut, erhält man immerhin rund eine Tonne Motoröl.

(Vgl. Meldung vom 2004-08-26).

Kontakt:
Natoil
Otto Botz
Einsteinstr. 135
D-81675 München
Telefon: 089 470 788 77
Fax: 089 470 789 25
E-Mail: ob@natoil.de

Source

Umwelt - kommunale ökologische Briefe, Nr. 22/27.10.2004, S. 3.

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