Müller: Brennstoffzelle gehört bei Verstromung von Biomasse die Zukunft

Neues Verfahren zur effizienteren Stromgewinnung aus Biogas vorgestellt

In Zukunft wird die Brennstoffzelle dazu beitragen, die Verstromung von Biogas effizienter als bisher zu gestalten und die Stromausbeute im Vergleichzur klassischen Kraft-Wärme-Kopplung deutlich zu erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommen die Projektpartner im Vorhaben “Biogas in Brennstoffzellen”, das vom Bundesverbraucherministerium über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) mit 358 000 Euro gefördert wird. Im Rahmen des Projektes werden anstelle der traditionellen Kraft-Wärme-Kopplung über Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen mit gereinigtem Biogas zur Verstromung eingesetzt. Die Effizienz der Stromgewinnung aus Biogasanlagensoll damit deutlich gesteigert werden.

“Der Brennstoffzelle gehört bei der Verstromung von Biogas die Zukunft, auch wenn noch vielfältige technische und ökonomische Herausforderungen zu meistern sind. Das heute vorgestellte Projekt zeigt: Es gibt aussichtsreiche innovative Technologien, um die Nutzung von Bioenergie noch effektiver und damit wirtschaftlicher zu machen,” sagte Alexander Müller, Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, anlässlich einer Presseveranstaltung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. und der Schmack Biogas AG vergangene Woche (17. September) in Haimhausen-Inhausen (Bayern). Es liege im gemeinsamen Interesse der Verbraucher als Energienutzer, der Rohstofferzeuger, der Anlagenbetreiber und nicht zuletzt der Umwelt, dass diesen Technologien zum Durchbruch verholfen würde. Die Bundesregierung werde diese Entwicklungen weiterhin mit Nachdruck unterstützen .

Die Schmack Biogas AG arbeitet im Rahmen des Projektes “Biogas in Brennstoffzellen” gemeinsam mit ihren Partnern daran, Biogas aus einerlandwirtschaftlichen Biogas-Anlage so aufzubereiten, dass es in einer Brennstoffzelle direkt in Strom umgewandelt werden kann. Hierzu muss es so gereinigt werden, dass es für Brennstoffzellen geeignet ist. Hauptaufgabe ist dabei die Entschwefelung. Hier kommt es darauf an, ein gleichermaßen einfaches wie kostengünstiges Verfahren anzubieten, das die schwefelhaltigen Bestandteile im Biogas verlässlich unter den vorgeschriebenen Grenzwert reduziert. Nach Abschluss des Projektes ist geplant, das Prinzip auf eine Brennstoffzelle mit Leistung von 220 Kilowatt zu übertragen.

Bioenergie spiele mit einem Anteil von knapp 60 Prozent bereits heute die dominierende Rolle bei den erneuerbaren Energien, erklärte Müller. “Im Klartext heißt das, Bioenergie überragt alle übrigen erneuerbaren Energieträger, seien es Wind, Wasser, Solarthermie oder Photovoltaik. Und die Potenziale können sich sehen lassen: Fachleute beziffern den technisch möglichen Beitrag der Bioenergie an der gesamten Energieversorgung Deutschlands auf immerhin knapp zehn Prozent.” Ziel der Bundesregierung sei ein deutlicher Ausbau der Bioenergie. Die Erzeugung von Biogas aus landwirtschaftlichen Rohstoffen sei dabei ein wichtigen Eckpfeiler.

Die Stromerzeugung aus Biogas habe in den letzten Jahren kräftig zugelegt, so der Staatssekretär. Zur Zeit produzierten über 2.000 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von über 250 Megawatt Strom aus Gülle, Energiepflanzen und Reststoffen. Vor drei Jahren seien es erst rund 800 Anlagen gewesen. Die aus Biogas produzierte Strommenge entspreche mittlerweile der, die aus Holz in Biomasse-Kraftwerken erzeugt würde. Die Biogaserzeugung trage damit in Deutschland in wachsendem Maße zu einer nachhaltigen klima- und Umwelt schonenden Energieversorgung bei und verschaffe daneben Landwirten ein zweites wirtschaftliches Standbein.

Die Ansatzpunkte zur besseren Biogasnutzung seien mengenmäßiger Ausbau und Effizienzverbesserung. Noch würde das mengenmäßige Potenzial beim Biogas in Deutschland mit vier Prozent erst zu einem Bruchteil genutzt. Auch die Effizienz der Stromgewinnung lasse noch zu wünschen übrig, da mit den heute eingesetzten Blockheizkraftwerken nur etwa ein Drittel der im Biogas enthaltenen Energie in Strom umgewandelt werden könne. Mit innovativen Technologien, z.B. der Nutzung von Brennstoffzellen, könne dieser Anteil auf über 50 Prozent angehoben werden. das sei auch Voraussetzung, um die Wirtschaftlichkeit der Biogasnutzung zu verbessern.

Das Bundesverbraucherministerium fördert über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe im Biogasbereich insgesamt zur Zeit elf Projekte mit einem Volumen von über sieben Millionen Euro.

(Vgl. Meldung vom 2003-09-18.)

Source

BMVEL-Informationen Nr. 38/39 vom 2003-09-26.

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