Mit Kiefernrinde gegen Entzündungen

Ein Extrakt aus Kiefernrinde kann schmerzhafte Entzündungen lindern.

In der Borke enthaltene entzündungshemmende Stoffe könnten zu Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten verarbeitet werden und bei Arthritis und Schmerzen helfen. Das legen Versuche finnischer Forscher nahe. Zumindest in Zellkulturen zeigen die in der Rinde enthaltenen so genannten Phenole eine vielversprechende Wirkung, berichten Kalevi Pihlaja von der Universität Turku und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Journal of Agricultural and Food Chemistry.

Die Chemiker analysierten verschiedene Extrakte aus Kiefernrinde auf ihre Zusammensetzung und fanden dabei bis zu 28 Wirkstoffe, die zum Teil eine starke biologische Aktivität zeigen. Die Wirkung der Extrakte testeten die Forscher außerdem an Mäusezellen, die an der Entwicklung von Entzündungen beteiligt sind. Die Substanzen dämpften die Produktion von Stickstoffmonoxid und bestimmten Prostaglandinen, fanden die Wissenschaftler. Diese Stoffe fördern entzündliche Prozesse, wie sie zum Beispiel bei der Entstehung von Arthritis eine Rolle spielen.

Der reinste Extrakt hatte dabei den stärksten Effekt gegen die Entzündungsreaktionen: Im Vergleich zu unbehandelten Zellen produzierten die mit dem Kiefernextrakt behandelten Mäusezellen bis zu 63 Prozent weniger Stickoxid und bis zu 77 Prozent weniger Prostaglandin. Eine toxische Wirkung auf die Zellen konnten die Forscher nicht feststellen. Allerdings geben sie zu bedenken, dass Versuche an lebenden Tieren oder Menschen bislang fehlen.

Mittel aus Kiefernrinde werden seit vielen Jahren innerlich und äußerlich als Volksheilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Studien legen nahe, dass die Mittel das Potenzial haben, den Blutdruck zu senken und bei Asthma, Herzkrankheiten oder sogar Krebs zu helfen. Die Ergebnisse von Pihlaja und seinen Kollegen erklären nun möglicherweise, auf welche Weise diese Extrakte wirken könnten. Dennoch seien weitere Studien notwendig, um die Sicherheit des Kiefernrindenextrakts zu bestätigen und eventuelle Nebenwirkungen auszuschließen.

Source

www.wissenschaft.de, Meldung vom 2004-12-15.

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