Korkabfälle: natürliche “Schaumstoffe” für Verbundwerkstoffe

Naturkork ist ein nachwachsender Rohstoff, der für industrielle Anwendungen mit unterschiedlichen chemischen Bindern und Additive gemischt werden kann. Naturkork stammt aus dem inneren Rind der Korkeiche (Quercus suber L., port. Sobreiro). Die Korkeiche ist eine immergrüne Eichenart die bis zu 20 Meter hoch wird. Sie wächst hauptsächlich in Südwest-Europa und Nordwestafrika. Die Baumrinde, die vom Stamm geschält werden, bestehen aus einer Agglomeration von toten Zellen, die mit Luft gefüllt wurden.

Dieser Werkstoff bietet einzigartige Eigenschaften wie niedrige Dichte, hohe Komprimierung, sehr hohe Schlagzähigkeit, hohe Feuchtigkeitswiederstand und flüssigkeitsabweisend, hohe Reibungskoeffizient, niedrige Wärmeleitfähigkeit, hohes akustische Dämmvermögen.

Die Anbaufläche der Eichenart für die Korkproduktion entspricht weltweit 2,5 Millionen Hektaren, die in sieben Länder (Algerien, Frankreich, Italien, Marokko, Portugal, Spanien und Tunesien) aufgeteilt ist. Mehr als die Hälfte der weltweiten Produktion stammt aus Portugal.

Die portugiesische Firma Corticeira Amorim wandelt Industrieabfälle aus Naturkork in anderen Produkten um. Die Korkabfälle kommen im trockenen Zustand (12-13%) in Mozelos und werden nach Korngröße gesiebt. Mit einer automatisierten Schleif- und Sortiermaschine werden die Körner nach ihrer Schüttdichte von 50 kg/m3 (5,0 mm) bis auf 120 kg/m3 (0,25 mm). Bei der Agglomeration mit einem chemischen Binder können sehr unterschiedliche Eigenschaften erzielt werden. Sehr oft werden als Binder Polyurethane, Phenol- und Epoxyharze sowie Melamine-urea-formaldehyde (MUF) und Latex eingesetzt.

Kork

Dazu können feuerhemmende Stoffe oder antifungielle Additive zugemischt werden. Auf diese Weise produziert die Firma ca. 78.000 Tonnen/Jahr von Korkagglomeraten. Die Korkblocke werden anschließend als Folien oder Rollen zurechtgeschnitten. Die Firma kann die Zusammenstellung für sehr verschiedene industrielle Zwecke (Automobil, Verpackung, Bodenbeläge, Schiffbau, Raumfahrt) variieren.

(Vgl. Meldung vom 2003-11-04.)

Source

JEC Composites Magazine (2005) Februar/März, n°15, ISSN 0754-0876, S. 22-23

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