Kooperation für neue Verbundwerkstoffe

Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) in Halle startet Entwicklungsprojekt mit Berstorff und Krauss-Maffei

Anlässlich eines Workshops in Halle zum Thema “Naturfaserstoffe für gefüllte Komposite und Bauteile” am 18. November 2004 unterzeichnete das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) in Halle einen Kooperationsvertrag mit Berstorff, Hannover und Krauss-Maffei, München. Das Projekt umfasst eine Laufzeit von vier Jahren und einen Etat von 1,1 Mio. Euro.

Die Kooperation diene der intensiven Untersuchung von Naturfaserstoffen und Polymeren, berichtete der Projektleiter am IWM, Dr. Michael Busch. Seinen Angaben zufolge werden in den USA Verbundwerkstoffe aus diesen Materialien bereits für Terrassenböden und Gartenzäune eingesetzt. Die Produkte ähnelten in ihren Eigenschaften denen aus Holz, seien aber leichter, fester und kostengünstiger – und darüber hinaus resistenter gegen Witterungseinflüsse.

Im Mittelpunkt der Kooperation steht die Entwicklung einer umfangreichen Wissensdatenbank für die Verarbeitung von Naturfasern bei der Compoundierung auf Extrudern der ZE-Baureihe von Berstorff sowie beim Einsatz der IMC-Spritzgießtechnik von Krauss-Maffei. Zuverlässige Werkstoffdaten und technologisches Know-how seien gerade wegen kürzerer Entwicklungszeiten und steigendem Kostendruck zunehmend gefragt, stellte der Leiter des IWM, Prof. Peter Gumbsch, fest. Die Verfügbarkeit zuverlässiger Werkstoff- und Prozessdaten soll gerade kleinen und mittleren Unternehmen zugute kommen, die so leichter neue und verbesserte Produkte entwickeln können.

Die Untersuchungen in Halle zielen zum einen auf Verbunde aus Thermoplasten mit Langfasern aus Glas- und Cellulose-Rovings ab. Zum anderen wird auf dem Gebiet der Naturfaser-Verbunde ausgehend von Stapelfasern oder dosierbaren Faserformen und Agglomeraten geforscht. Vom Kooperationspartner Krauss-Maffei wurde ein Spritzgießcompounder KM1300-14000 IMC geliefert, der nun für Versuchsreihen zur Verfügung steht. Naturfaser-Verbundwerkstoffe bieten dank ihrer positiven Eigenschaften ein großes ökonomisch wie ökologisch interessantes Potenzial: Sie sind leichter, kostengünstiger und fester als traditionelle Werkstoffe.

Die Entwicklung maßgeschneiderter Materialien für unterschiedliche Anwendungen zählen zu den Arbeitsschwerpunkten des IWM. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Markteinführung beitragen und eine Serienproduktion ermöglichen, erläuterte Prof. Gumbsch. Der bei der Vertragsunterzeichnung ebenfalls anwesende Wirtschaftminister von Sachsen-Anhalt, Dr. Horst Rehberger, würdigte die Zusammenarbeit mit der Industrie als einen Meilenstein in der praxisgerechten Forschung und Entwicklung am Standort Deutschland.

Source

Pressemitteilung der Krauss-Maffei Kunststofftechnik GmbH vom 2005-01-14.

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