Klimaschutz mit Bioplastik

Biokunststoffe können dazu beitragen, den CO2-Ausstoß deutlich zu verringern. Sie sind kompostierbar oder klimaneutral verbrennbar. Auf dem heute eröffneten deutschen Verpackungskongress stellen Experten eine CO2-Reduzierung von mindestens 20% durch den Einsatz von Biokunststoffen für die nächsten Jahre in Aussicht.

Gleichzeitig kann die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen bei der Verpackungsherstellung in den nächsten Jahren um etwa 30 % reduziert werden, berichten das Deutsche Verpackungsinstitut e.V. (dvi) und der Verband European Bioplastics e.V. in Berlin. Das dvi ist sich als zentrale Organisation der Verpackungsindustrie der Verantwortung der Branche im Bereich des Klimaschutzes bewusst und stellt das Thema “Einsatz von Biokunststoffen in der Verpackungswirtschaft” in den Mittelpunkt der Fachdiskussionen der etwa 200 Teilnehmer des diesjährigen Verpackungskongresses.

Die weltweiten Produktionskapazitäten für Biokunststoffe werden bis 2010 um weit mehr als 200% von derzeit 350.000 Tonnen auf fast 900.000 Tonnen steigen, so die Prognosen des Verbands European Bioplastics e.V., die auf dem Verpackungskongress 2007 vorgestellt wurden. Das dvi fordert von Politik und Wirtschaft gemeinsam Voraussetzungen zu schaffen, um den flächendeckenden Einsatz von erneuerbaren Rohstoffen zu ermöglichen. Bei den EU-Nachbarn Niederlande und in Großbritannien steigt die Nachfrage nach Biokunststoffen beim Handel schon jetzt erheblich In Großbritannien zum Beispiel wird die Lebensmittelkette Sainsbury’s zukünftig 500 Produkte mit Biokunststoffen verpacken.

Absatzentwicklung Bioplastik

Trotz der positiven Entwicklung bestehen in Deutschland noch Hemmnisse, die den flächendeckenden Einsatz von Biokunststoffe erschweren. “Die Verpackungsindustrie ist gewohnt, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und ist darin seit Jahren erfolgreich. Allerdings müssen die Marktteilnehmer die Vorraussetzungen schaffen, die eine Ausschöpfung vorhandener Markpotentiale von Biokunststoffen ermöglichen”, so der Vorsitzende des dvi Thomas Reiner. “Daher müssen bestehende Barrieren abgebaut werden, die derzeit vor allem durch hohe Entwicklungskosten und die noch fehlenden Kostenvorteile der Massenproduktion sichtbar werden.” Hier ist nach Meinung des dvi die Politik in der Pflicht, Anreize zu schaffen, die den Anteil an erneuerbaren Kunststoffen in der Verpackungsindustrie kontinuierlich erhöhen.

Daher tritt das dvi als zentrale Organisation der Verpackungsindustrie für einen erweiterten Einsatz von Biokunststoffen in der Verpackungsindustrie ein. Es ist von allen Beteiligten dafür Sorge zu tragen, die bestehenden Barrieren abzubauen, neue Impulse zu schaffen und weiterhin an der Entwicklung von Innovationen im Bereich der Biokunststoffe zu arbeiten.

(Vgl. Nachrichten vom 2007-05-26, 2006-11-22 und 2006-09-13.)

Source

Deutsches Verpackungsinstitut e.V. (dvi), Pressemitteilung, 2007-05-31.

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