Insolvenz: Anlagenbauer für Naturfaser-Formpressteile sucht Käufer

R+S Technik GmbH produziert Maschinen für Zulieferer der Automobilindustrie

Mit der Entwicklung von Maschinen für Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen beschäftigt sich R+S Technik, ein Anlagenhersteller für die Automobilindustrie, bereits seit Jahren. Wie die Frankfurter Rundschau (FR) berichtet, haben hohe Entwicklungskosten und die bisher verhaltene Abnahme der Automobilindustrie zur im Oktober angemeldeten Insolvenz des Offenburger Familienbetriebs beigetragen. Für die seit 50 Jahren bestehende Gesellschaft sucht der vorläufige Insolvenzverwalter Richard Scholz nun einen Käufer.

Wie er der FR mitteilte, verhandelt er aktuell mit acht internationalen Interessenten – darunter Finanzinvestoren, aber auch Konkurrenten der Offenbacher Firma. Er sei optimistisch, das hessische Stammwerk mit allen Arbeitsplätzen retten zu können. Die Firma R+S biete zukunftsweisende Technologie, die sich auf dem Markt durchsetzen werde. Mit den Produktionsanlagen der Offenbacher werden Hutablagen, Armaturen und Türverkleidungen für Kfz, aber auch Motorraum-Dämmungen und Kofferraum-Verkleidungen geformt. Statt Kunststoffe sollten verstärkt Naturfasern wie Hanf und Flachs gepresst und mit einer dünnen Plastikschicht überzogen werden.

Die Offenbacher seien mit ihrem Produkt dem Markt einen Schritt voraus gewesen, meint Insolvenzverwalter Scholz gegenüber der FR. Mit einem Jahresumsatz von zuletzt elf Millionen Euro habe das Unternehmen nicht mehr profitabel arbeiten können und rutschte tief in die roten Zahlen. Mitte Oktober schließlich war die Firma nicht mehr zahlungsfähig. Werde ein Käufer gefunden, müsse die Firma zunächst beim Umsatz deutlich zulegen, um wieder in die Gewinn-Zone zu kommen, sagte Scholz. Vorerst sei die Produktion gesichert, die Ansprüche der Beschäftigten werden von einer Bank vorfinanziert. Im Offenbacher Stammwerk von R+S arbeiten 86 Leute; weitere 50 Männer und Frauen sind in der Fertigung im tschechischen Brünn beschäftigt.

(Vgl. Meldung vom 2006-12-13.)

Source

Frankfurter Rundschau (FR), 2007-11-10.

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