Holzwerkstoffhersteller sucht neue Wege bei der Holzbeschaffung

Pfleiderer erwirtschaftet Rekordergebnis und investiert rund 31 Millionen Euro in deutsche Standorte

Der Neumarkter Holzwerkstoffhersteller Pfleiderer will in der Zukunft in geringem Umfang selbst Holz werben, dies berichtet das Holz-Zentralblatt im Newsletter vom 22. März 2007 unter Berufung auf den Chef-Holzeinkäufer Josef Pack beim “Forstlichen Unternehmertag” in Freising.

Damit will sich der Konzern u.a. selbst ein Bild davon verschaffen, welche Kosten bei Einschlag und Aufarbeitung entstehen. Das Unternehmen hat zudem kürzlich eine ganze Schiffsladung mit 35.000 t Hackschnitzeln aus Kanada geordert, um auch hier Erfahrungen bei Abwicklung und Logistik zu sammeln. Generell wolle man sich verstärkt im Ausland umsehen. Aber auch auf der Produktseite sieht Pack noch Möglichkeiten. Materialsubstitutionen und leichte Platten nannte er hier als Alternativen, so das Holz-Zentralblatt.

Umfangreiches Investitionsprogramm für deutsche Standorte beschlossen
Die Pfleiderer AG will die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte nachhaltig verbessern. Der Vorstand der Pfleiderer AG hat hierzu ein umfangreiches Investitionsprogramm verabschiedet:

Die geplanten Maßnahmen konzentrieren sich auf die Produktionsstandorte Arnsberg, Leutkirch, Nidda und Gschwend. Das unter dem Begriff “Future BC West” stehende Konzept sieht umfangreiche Sonderinvestitionen in Höhe von rund 31 Millionen Euro in den Jahren 2007 bis 2009 vor.

Am weitesten fortgeschritten sind bereits die Planungen für den Standort Arnsberg, an dem die Business Unit Duropal vor allem HPL/CPL- Schichtstoffe, Arbeitsplatten und HPL-Elemente produziert. Die Geschäftsleitung will 10,5 Millionen Euro in eine neue kontinuierliche Laminatpresse sowie weitere Maßnahmen zur Verbesserung und Automatisierung des Materialflusses investieren.

Mit den Rationalisierungsmaßnahmen ist ein Abbau von circa 130 Arbeitsplätzen verbunden, der bis Jahresende 2008 vollzogen wird. Aufgrund der durch die geplanten Investitionen und zu verbessernden Personal- und Strukturkosten erwarteten Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sieht die Geschäftsleitung jedoch derzeit kein Erfordernis, über die bereits mit den Arbeitnehmervertretern besprochenen Maßnahmen hinaus, einen weiteren substantiellen Personalabbau in Deutschland einzuleiten.

Umsatzsteigerungen im Geschäftsjahr 2006
Im Geschäftsjahr 2006 stieg der Umsatz der Pfleiderer AG um 71 Prozent auf 1,415 Mrd. Euro (Vorjahr 829,3 Mio. Euro). Allerdings ist darin erstmals der gesamte Jahresumsatz des bisherigen Wettbewerbers Kunz enthalten, den Pfleiderer im Jahr 2005 übernommen hatte. Darüber hinaus habe der systematische Ausbau der Holzwerkstoffaktivitäten in Osteuropa und Nordamerika für Umsatzsteigerungen gesorgt, so der Vorstand.

In Osteuropa stieg der Umsatz um gut 15 Prozent auf 285,8 Mio. Euro (247,7 Mio. Euro), in Westeuropa um 40 Prozent auf 774,0 Mio. Euro (551,8 Mio. Euro). In Nordamerika, wo im Zuge der Integration von Kunz erstmals ganzjährig konsolidiert wurde, lag der Umsatz bei 349,6 Mio. Euro.

Noch besser hat sich der Profit entwickelt. Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um rund 100 Prozent auf 208,1 Mio. Euro (104,1 Mio. Euro). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 14,7 Prozent (12,6 Prozent). Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) stieg um 140 Prozent auf 133 Mio. Euro (55,4 Mio. Euro ).

Die Nettoverschuldung ging gegenüber dem Vorjahr um 212,9 Mio. Euro auf 414,6 Mio. zurück, die Eigenkapitalquote kletterte von 19,1 Prozent auf 39,5 Prozent. Für 2007 erwartet der Konzern einen Umsatz von mehr als 1,6 Mrd. Euro und ein EBITDA in Höhe von mindestens 235 Mio. Euro.

(Vgl. Meldungen vom 2007-03-23, 2007-02-22 und 2006-12-13.)

Source

Pfleiderer AG, 2007-03-23 und Holz-Zentralblatt, 2007-03-22.

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