Holztransport zum Zellstoffwerk Stendal

L P D – Wenige Wochen vor Fertigstellung des Zellstoffwerkes Stendal (Sachsen-Anhalt) wird in diesen Tagen der erste Zug mit Waldholz aus der Lüneburger Heide in Richtung Osten auf den Weg gebracht. Nach Informationen des Landvolks Niedersachsen kommt das Holz aus mehreren Forstbetriebsgemeinschaften der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse Hohe Heide (Forstamt Heidmark, Neuenkirchen) und Holzvermarktung Celler Land (Forstamt Celle). Das nahegelegene Bundesforstamt Siebensteinhäuser hat ebenfalls Holz geliefert.

Zur Premiere haben sich die Zellstoffkocher etwas besonderes ausgedacht: der erste Transport soll von einer Dampflokomotive gezogen werden und am 2. Juli mit 1.000 Tonnen Holz in Stendal eintreffen. Zuvor erfolgt auf mehreren Bahnhöfen zwischen Soltau und Celle die Beladung der Wagons. In der Folgezeit werden mehrmals pro Woche Holzzüge aus der Heide in die Altmark fahren. Mit den ersten Zügen wollen die Stendaler gleichzeitig ein großes Problem der Waldbesitzer lösen: Aufgrund des trockenen Sommers 2003 rechnen Forstexperten für 2004/2005 mit einer Borkenkäferplage. Nach Auskunft der Waldbesitzer sind etliche Bäume schon jetzt abgestorben. Bevor die Insekten den gesunden Fichten gefährlich werden, soll das befallene Holz aus dem Wald zum Güterbahnhof gefahren werden. Mit jedem Zug werden dann fast 2.000 Kubikmeter “Käferholz” aus der Region abtransportiert. Die rasche Abfuhr des befallenen Holzes unterstützt also die Förster bei der Gesunderhaltung der Wälder ohne jeglichen Chemieeinsatz.

Der Rohstoffbedarf für das Zellstoffwerk beträgt etwa drei Millionen Kubikmeter Nadelholz pro Jahr. Zumeist stammt das Holz als Rundholz aus Durchforstungen oder als Restholz aus Sägewerken. Täglich werden acht komplette Züge den Rohstoff im Werk anliefern. Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus, denn für die Gesamtproduktion von 550.000 Tonnen Sulfat-Zellstoff  werden täglich zusätzlich noch einige hundert Lkw-Ladungen benötigt. (LPD 25/2004)

(Vgl. Meldung vom 2003-10-27.)

Source

Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V. vom 2004-06-30.

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