Holzpellets: Wachsende Kapazitäten, Überproduktion und stabile Preise

50% Exportanteil, Einsatz auch in europäischen Kohlekraftwerken

Die Steigerung der Kapazitäten bei der Holzpelletproduktion trägt zur anhaltenden Preisstabilität beim Brennstoff bei. Der Deutsche Energie-Pellet-Verband e.V. (DEPV) rechnet für dieses Jahres mit einer Produktionskapazität von ca. 2,3 Millionen Tonnen Pellets in Deutschland.

Pelletpreis seit einem Jahr konstant bei rund 180 Euro/Tonne
“Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern und Strom stehen Holzpellets verlässlich für Preisstabilität”, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Energie-Pellet-Verbandes (DEPV), Martin Bentele, am Freitag, 30.Mai 2008, in Mannheim. Schon seit über einem Jahr bewegt sich der Pelletpreis bundesweit bei rund 180 Euro/Tonne. “Hierfür sind auch die deutlich ausgeweiteten Produktionskapazitäten verantwortlich”, sagte Bentele und verwies auf eine aktuelle Umfrage des DEPV unter den deutschen Pelletproduzenten. Danach wurden im ersten Quartal 2008 rund 325.000 Tonnen Holzpellets erzeugt, was im Vergleich zum Vorjahr, eine Steigerung um rund 120 Prozent bedeutet. In 2007 wurden nach der Umfrage in Deutschland rund 1,1 Millionen Tonnen Pellets erzeugt. “Für das laufende Jahr rechne ich mit einer Produktion von rund 1,3 Millionen Tonnen”, betonte der DEPV-Geschäftsführer, was gegenüber dem Jahr 2005 eine Steigerung um 500 Prozent bedeuten würde.

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Grafik: Etwicklung der Pelletproduktion in Deutschland 2000-2008. Quelle: DEPV eV.

50% Exportanteil, Einsatz auch in europäischen Kohlekraftwerken
Der Inlandsverbrauch der hier produzierten Holzpellets betrug im Jahr 2007 knapp 50 Prozent. Die Ursache hierfür liegt, laut DEPV, in einem noch unbefriedigenden Absatz. In diesem Jahr rechnet Bentele in Deutschland mit einem Anwachsen des Bestands auf 100.000 Pelletheizungen. Die restliche Produktion werde notgedrungen exportiert, vor allem nach Belgien oder Skandinavien, wo Pellets in Kohlekraftwerken zur Verbesserung der CO2-Bilanz eingesetzt würden. Unsicherheiten um die Deckung der Nachfrage sind durch die aktuelle Überproduktion widerlegt.

Spätestens im kommenden Jahr rechnet der DEPV mit einem deutlichen Nachfrageanstieg. Die Produktion ist darauf gut vorbereitet, sagte Bentele. 500.000 Pelletheizungen könnten mit der gegenwärtigen Produktionskapazität bedient werden, die vom DEPV für 2008 auf bis zu 2,5 Millionen Tonnen beziffert wird. Auf die preisliche Entwicklung wirkt die hohe Produktion stabilisierend. Ein durchschnittlicher Haushalt (3.000 Liter Heizöläquivalent/Jahr) kann beim Heizen mit Pellets (6 Tonnen, Pelletpreis Mai 2008: 178 Euro/Tonnen) gegenüber Heizöl (Heizölpreis 29.Mai 2008: 94 Euro/100 Liter) rund 1.750 Euro bzw. über 250 Prozent der Betriebskosten einsparen.

Rund 60 Unternehmen produzieren in Deutschland Holzpellets
Mit der Steigerung der Pelletproduktion hat auch die Anzahl der Pelletproduzenten weiter zugenommen. Sie liegt heute bundesweit bei 60 Unternehmen, mit Schwerpunkt in den bewaldeten Mittelgebirgen in Süd- und Mitteldeutschland. Dies liegt vor allem daran, dass Pellets zum überwiegenden Teil aus Holzspänen produziert werden, die in Sägewerken bei der Schnittholzproduktion anfallen. “Die Bundesländer mit den größten Waldflächen und Sägewerkskapazitäten sind Bayern und Baden-Württemberg mit zusammen rund 70 Prozent”, sagte Bentele. Auch bei der Verteilung der Heizungen sei eine Südlastigkeit festzustellen. Rund 40 Prozent der Anlagen stünden in Bayern, 20 Prozent in Baden-Württemberg. Jeweils knapp 10 Prozent in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

(Vgl. Preis-Indizes Holzpellets und Meldung vom 2008-03-04.)

Source

Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V. (DEPV), Pressemitteilung 2008-06-03.

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