Heizen mit Stroh ökologisch und ökonomisch sinnvoll

“Mit den in Nordrhein-Westfalen jährlich anfallenden 3 Mio. Tonnen Getreidestroh könnte theoretisch der Wärmebedarf von 2 Mio. Einwohnern bzw. 11 % der Bevölkerung gedeckt werden. Dieser Anteil sei auch auf den Bund übertragbar”, so Herr Wetter von der FH Münster auf einer Tagung zu Biomasse in Birkenfeld.

Zwar liegen die Investitionskosten im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung zwei- bis viermal so hoch, aber durch die geringen Rohstoffkosten (80 EUR/t) wird dieser Nachteil wieder wett gemacht. Die Gesamtkosten bei der Strohnutzung liegen bei 22-23 EUR je MWh, während Gas und Öl mit 36-39 EUR je MWH zu Buche schlagen.

Ein großes Hindernis für eine flächendeckende Einführung von Strohheizungsanlagen liegt darin begründet, dass bei einer Genehmigung einer solchen Anlage das Bundesimmissionschutzgesetz und teilweise auch die TA Luft beachtet werden müssen. “Im Moment scheine es noch schwierig, die niedrigen Grenzwerte für Anlagen ab 100kW Feuerungswärmeleistung einzuhalten.”

Eine entsprechende Technik zur Bergung, zum Transport und zur Verbrennung von Stroh sei grundsätzlich verfügbar. Insbesondere in der industriellen Nutzung der Strohfeuerung liege die Zukunft, allerdings lohnt es sich auch für Tierhaltungsbetriebe oder andere Betriebe mit einem Wärmebedarf von mehr als 100 kWth. Gerade für landwirtschaftliche Brennerein sei eine solche Investition ökologisch und ökonomisch sinnvoll, wenn das Innovationsrisiko für den Einsatz von Thermoöl bzw. zur Dampferzeugung in Strohheizungen, durch entsprechende Fördermaßnahmen abgemildert werden kann.

Kontakt:
Fachhochschule Münster
Fachbereich Energie, Gebäude, Umwelt
Stegerwaldstr. 39
48565 Steinfurt
Telefon: 0251/83-62725
Fax: 0251/83-62717

Source

Printausgabe Europäischer Wirtschaftsdienst (EUWID) Nr. 48, S. 2 vom 23.11.2004.

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