„Grüne“ Reststoffe ersetzen Rohöl: Demonstrator der LXP Group für disruptive Biomasse-Wertschöpfung in Betrieb

Innovation für Kreislaufwirtschaft und CO2-neutrale Produktion von Kraftstoffen, Energie und chemischen Grundstoffen in der industriellen Umsetzung

Eine Demonstrationsanlage zum Aufschluss werthaltiger pflanzlicher Reststoffe aus der Land-, Forst- und kommunalen Wirtschaft hat die LXP Group GmbH (Mitglied im Netzwerk IBB) am Freitag im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen eingeweiht. Unter Einbindung einer bestehenden landwirtschaftlichen Biogasanlage will das Unternehmen in Aholfing den Nachweis der industriellen Umsetzbarkeit seiner patentierten Technologie zum sanften Aufschluss holzhaltiger Pflanzenreste im Industriemaßstab erbringen.

Eroeffnung LXP Group 1

„An verholzten Gärrückständen werden wir demonstrieren, wie sich weltweit in großen Mengen anfallende, bislang jedoch kaum oder nicht nutzbare Biomasse der 2. Generation in ihre Hauptbestandteile Cellulose, Hemicellulose und Lignin zerlegen lässt“, sagte LXP-Geschäftsführer Jeroen van Campen im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger. Erstmals werde damit ein riesiges Volumen nachwachsender Rest- zu Rohstoffen und für eine CO2-neutrale, wirtschaftlich sinnvolle Verwendung erschlossen.

Unter Vermeidung jeglicher prozessbehindernder Hemmfaktoren generiert das für eine Vielzahl verschiedener Biomassearten geeignete LX-Verfahren sehr schonend werthaltige Produkte wie amorphe Cellulose sowie natürliches Lignin. Sie sind zur Verarbeitung in den Marktbereichen Biokraftstoffe und Biomaterialien der zweiten Generation sowie zur Herstellung zahlreicher disruptiver Produktgruppen besonders geeignet.

Der Demonstrator nahe Straubing, der Region der nachwachsenden Rohstoffe, soll zunächst jährlich ca. 500 Tonnen trockene Gärreste aus der unmittelbar benachbarten konventionellen Biogasgewinnung aufbereiten, verarbeiten und die dafür erforderliche Prozesswärme ebenfalls komplett von dort beziehen. Einerseits steigt damit die Effizienz der Gaserzeugung massiv, die ohnehin anfallende Wärmeenergie kann andererseits erstmals betriebswirtschaftlich ertragssteigernd ganzjährig genutzt werden. In der nächsten Ausbaustufe der Demonstrationsanlage sollen noch im ersten Halbjahr 2020 Lignin als Produkt ausgeleitet sowie weitere Einsatzstoffe getestet werden.

Minister Aiwanger zeigte sich erfreut, dass mit der LXP ein innovatives Unternehmen in einem Bereich investiere, „der insbesondere für den ländlichen Raum neue Technologien bereitstellt und Geschäftsmodelle umsetzt – und dies stets mit dem Fokus Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung.“ Auch Landrat Josef Laumer und Prof. Dr. Volker Sieber, Rektor des TUM Campus in Straubing, freuten sich über die Eröffnung der Anlage in Aholfing. Durch den zweiten Platz beim Gründerwettbewerb „PlanB – Biobasiert.Business.Bayern.“ der BioCampus Straubing GmbH war die LXP Group 2017 auf Straubing und die Kompetenzbündelung auf dem Feld der Bioökonomie in der Region aufmerksam geworden.

1 LXP Foto LX-Demoanlage innen

Von anderen Ansätzen zur Verwertung von Biomasse unterscheidet sich das LX-Verfahren grundlegend u.a. wegen der hohen Wertschöpfung aus der Cellulose- und Ligningewinnung, der branchenübergreifend extrem vielseitigen wirtschaftlichen Einsatzmöglichkeiten der Produkte sowie der Skalierbarkeit des Prozesses von der dezentralen Nutzung direkt am Ort des Materialanfalls bis zur großindustriellen Anwendung, so Firmenchef van Campen.

Die seit 2012 operativ tätige LXP Group GmbH aus Teltow (Brandenburg) hat die Technologie von Grund auf selbst und in den Anfangsjahren ausschließlich mit privaten Mitteln entwickelt. Mittlerweile engagieren sich als Investoren die MIG Fonds 13 und 15, die KfW-Bankengruppe sowie Business Angels. Die Entwicklungsarbeiten sind zudem Bestandteil zweier Verbundvorhaben und wurden mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.

Source

LXP Group, Pressemitteilung, 2020-02-17.

Supplier

BioCampus Straubing GmbH
Industrielle Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH (IBB Netzwerk GmbH)
LXP Group

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