Französische Autohersteller öffnen Biodiesel den Markt

UFOP fordert von der Automobilindustrie technische Lösungen

Mit einer Offensive pro Biodiesel reagieren die französischen Fahrzeughersteller auf die aktuelle Klimaschutzdebatte und die Verpflichtung zur Reduktion des CO2-Ausstosses im Straßenverkehr. Für zahlreiche Pkw-Modelle erteilen Peugeot und Renault bereits eine Freigabe für die Zumischung von bis zu 30 Prozent Biodiesel in Dieselkraftstoff. Auf dem Autosalon in Genf wurden von Renault weitere so genannte B30-Modelle angekündigt.

Während deutsche Hersteller in der Regel selbstregenerierende Partikelfilter verwenden, die mit einer sogenannten Nacheinspritzung im Motor arbeiten, erfolgt dagegen die Nacheinspritzung in Neufahrzeugen von Renault im Auspufftrakt direkt vor dem Partikelfilter. Dadurch sind die höheren Zumischanteile von Biodiesel in Dieselkraftstoff technisch problemlos machbar. Der französische Pkw-Hersteller zeigt damit den technologischen Weg auf, den Zumischanteil von Biodiesel in Dieselkraftstoff von zur Zeit maximal 5 auf 10 Prozent oder höher im Dieselkraftstoff zu ermöglichen. Das CO2-Einsparpotenzial dieses Ansatzes ist erheblich.

Durchschnittlich können mit B30-Kraftstoff die CO2-Emissionen pro gefahrenen Kilometer um 40 bis 45 Gramm gesenkt und damit auch die CO2-Verpflichtung der PKW-Hersteller erfüllt werden. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die Auffassung, dass mit einem höheren Zumischanteil von Biodiesel in Dieselkraftstoff der von der EU vorgeschriebene Zeitplan zur Erfüllung der CO2-Minderungsverpflichtung fristgerecht erfüllt werden kann.

Die UFOP erwartet, dass auch die deutschen PKW-Hersteller diesen Beispielen folgen werden und fordert in einem ersten Schritt eine europaweite Anhebung der Zumischgrenze von Biodiesel in der Dieselnorm auf 10 Prozent. Schließlich bedarf es einer europäischen Strategie zur Markteinführung von Biodiesel im Wege der Zumischung als Voraussetzung für einen länderübergreifenden Kraftstoffhandel. Mit der flächendeckenden Markteinführung von B10 kann zudem ein erheblicher Druck vom Biodieselmarkt in Deutschland aber auch in der Europäischen Union genommen werden, der durch die vorhandenen und sich im Aufbau befindlichen Biodieselkapazitäten besteht.

Die UFOP begrüßt das in der “Nürnberger Erklärung” unterstrichene Ziel der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, dass bereits im Jahr 2010 in den Mitgliedstaaten ein Mindestanteil an Biokraftstoffen von 5,75 Prozent erreicht werden soll und der Anteil auf verbindlich mindestens 10 Prozent im Jahr 2020 angehoben und die entsprechenden Kraftstoffqualitätsnormen zur Erhöhung des Beimischungsanteils von Biodiesel und Ethanol auf jeweils 10 Prozent angepasst werden müssen. Jetzt ist die Autoindustrie am Zuge, diesen Prozess durch passende technische Lösungen zu begleiten. Die französischen Hersteller zeigen, dass dies technisch machbar ist.

(Vgl. Meldung vom 2006-09-04.)

Source

UFOP, 2007-03-16.

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