FNR: Trockenvergärung im Überblick

Verfahrenstechnik, Ökonomie, Ökologie

Mit der Analyse der gängigen Verfahren veröffentlicht die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) erstmals zusammenfassende Daten zur Feststoffvergärung. In einer Studie werden die verschiedenen Varianten nicht nur vorgestellt, die Trockenfermentation wird außerdem ökonomisch und ökologisch bewertet. Da auch trockene Substrate wie Stroh mit dieser Verfahrenstechnik nutzbar sind, werden höhere Potenziale für Biogas ermittelt.

Unter den verschiedenen Entwicklungen im Bereich der Biogasanlagentechnologie ist die Trockenfermentation besonders interessant. Denn damit können Biomassen wie Stroh, Festmist oder Silagen ohne Flüssigkeitszugabe in Strom und Wärme umgewandelt werden. Da keine Gülle vonnöten ist, bietet sich auch Landwirten ohne Viehbestand die Möglichkeit, zum Energiewirt zu werden.

Verfahrensüberblick
Mit dieser Studie will die FNR jetzt Interessierten einen Überblick über die Vielfalt der ganz unterschiedlich arbeitenden Verfahren geben. Die im Internet präsentierten Ergebnisse basieren auf Arbeiten der Universität Rostock, der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und des Instituts für Energetik und Umwelt gGmbH (IE). Während die Wissenschaftler der FAL die verfahrenstechnischen Grundlagen und den Stand der Technik bewerteten, widmeten sich die anderen beiden Partner Biogaserträgen und Potenzialen.

Hohes technisches Potenzial durch Vergärung strohartiger Biomasse
In Rostock analysierten die Wissenschaftler verschiedene landwirtschaftliche Substrate auf ihren Biogasertrag. Dabei nahmen sie auch den Fleiß der unterschiedlichen Bakterienstämme unter die Lupe. Beim IE dagegen bewertete man das Potenzial. Mit 297 Petajoule (PJ) pro Jahr bietet die Trockenfermentation ein höheres technisches Potenzial als die konventionelle Vergärung, für die rund 250PJ prognostiziert werden. Zwar können dabei rund 50PJ aus der Gülle nicht erschlossen werden, dafür kommen rund 100PJ aus strohartiger Biomasse dazu.

Die Studie befasst sich auch mit ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. Nicht nur mit dem Innovationsbonus bieten Trockenvergärungsanlagen ökonomisches Potenzial. Die Studie vergleicht die verschiedenen Technologien auch diesbezüglich.

Ergebnisse der Studie “Biogaserzeugung durch Trockenvergärung von organischen Rückständen, Nebenprodukten und Abfällen aus der Landwirtschaft”

Die Ergebnisse der Einzelprojekte sind auch unter www.fnr.de, Stichwort “Literatur” abrufbar. Dort werden auch die analysierten 18 Referenzanlagen vorgestellt.

(Vgl. Meldungen vom 2007-06-18 und 2007-01-14.)

Source

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)", 2007-07-17.

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