Nachwachsende Rohstoffe werden zum begehrten Gut. Die Auswirkungen des wachsenden Energie- und Rohstoffhungers können nicht zuletzt an der Entwicklung der Anbauflächen abgelesen werden: Erstmals nutzten deutsche Landwirte über zwei Millionen Hektar für den Anbau von Rohstoff- und Energiepflanzen. Letztere wachsen 2007 auf fast 1,8 Mio. Hektar und nehmen größere Flächen in Anspruch denn je zuvor.
Mit seinen erheblichen Flächenpotenzialen ist Deutschland in einer guten Ausgangsposition. Trotzdem ruft die sprunghaft wachsende Nachfrage nach Bioenergie auch Kritiker auf den Plan. Hier sind alle beteiligten Akteure gefragt, den weiteren Ausbau auch auf internationaler Ebene verträglich im Sinne der anerkannten Nachhaltigkeitskriterien zu gestalten.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) will und kann hier wichtige Hilfestellung leisten. Die Förderung von Forschungsvorhaben zu Energiepflanzen zählt dabei zu den vornehmlichsten Aufgaben. Neue ackerbauliche Konzepte werden in diesem Rahmen ebenso geprüft wie neue Kulturarten. Um Ertragspotenziale und Ertragssicherheit zu verbessern, stehen Anbau- und Züchtungsforschung im besonderen Fokus. Die ökonomische und ökologische Bewertung neuer Sorten und Anbausysteme schließlich rundet die aktuellen Maßnahmen ab.
Vor diesem Hintergrund hat die FNR in den letzten drei Jahren rund 50 neue Energiepflanzenprojekte mit einem Mittelvolumen von mehr als 13 Mio. Euro in Angriff genommen. Zu den neuen Vorhaben zählt nicht nur der Energiepflanzenverbund EVA, über den ich Ihnen schon mehrfach berichten konnte. Ein Teil dieser Projekte widmet sich auch dem Anbau von speziellen Baumarten, für den in den 90er Jahren bereits die maßgeblichen Grundlagen erarbeitet worden sind. Pappeln, Aspen und Robinien versprechen besondere Erfolge, denn sie sind relativ anspruchslos und wachsen auch auf schwächeren Standorten wie beispielsweise Rekultivierungsflächen. In den Vorhaben müssen nicht nur geeignete Sorten und entsprechendes Pflanzenmaterial gefunden werden, zugleich sollen standortspezifische Anbausysteme erarbeitet werden. Nicht zuletzt gilt es, Technologien für die Ernte der neuen Baumplantagen zu etablieren.
Aus dem weiteren Inhalt des Infobriefs
- Agroforstsysteme im Praxistest
- Hybridpappeln für den Kurzumtrieb
- Fachliteratur für Praktiker
- EVA: Erste Früchte vom Baum der Erkenntnis
- Symposium Energiepflanzen
- Pressemappe Energiepflanzen
- Abwärme aus Biogasanlagen: Wie nutzen?
- Agritechnika 2007
- Markteinführungsprogramm geht in die letzte Runde
- Statusseminar Dämmstoffe in Münster
- SaBina sammelt Sachbilanzdaten für den Lebenszyklus
- Förderschwerpunkt Biowerkstoffe
- 2 Förderschwerpunkte zu Biokonversion
- Mit Netzwerken zu neuen Ufern
- Förderschwerpunkt Mischpellets
Der Infobrief Oktober 2007 steht hier (PDF-Dokument, 1,4 MB) zum Download bereit.
(Siehe auch frühere Infobriefe der FNR vom 2007-07-26, 2007-05-25 und 2007-02-14.)
Source
FNR-Infobrief, 2007-10-16.
Share
Renewable Carbon News – Daily Newsletter
Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals