Flachsernte in Westeuropa weitgehend abgeschlossen

Versöhnlich scheint schließlich auch in Norddeutschland eine ungewöhnliche Flachsanbau- und -erntesaison zu enden: nach guten Aussaatbedingungen und passablem Auflauf führte eine Trockenphase in Mai/Juni zu gerade einmal mittleren Ertragsaussichten hinsichtlich Menge bei immerhin ordentlichen bis guten Qualitätsaussichten. Von Lagererscheinungen zur Blüte blieben die Bestände weitgehend verschont, allerdings wurde das Raufen von extremen Niederschlägen (bis 150 mm in einer Nacht) schon allein aufgrund von Befahrbarkeitsproblemen häufig unterbrochen. Teilweise mussten schwere Schäden durch abgeschwemmte und verwirrte Schwade festgestellt werden.

Andererseits bewirkten die großen Regenmengen bei den zuerst gerauften Partien auch eine zügige Röste bei hell-silberner Farbe der Flachsfaser. Ab Mitte August wurden Niederschläge dann sehr rar und das Bergen der röstreifen Bestände gestaltete sich sehr unproblematisch. Die zu diesem Zeitpunkt noch nicht röstreifen Flächen sollten dann aber bis Ende September warten müssen, bevor der notwendige Regen denn auch fiel. Die wenigen freundlichen Tage Anfang Oktober reichten aufgrund der guten Schlagkraft aus, um – bis auf eine einzige nicht röstreife Ausnahme – die restlichen Flächen mit guter Qualität zu bergen.

Dabei war der Verlauf der Ernte in Schleswig Holstein nicht untypisch für Westeuropa. Während in Belgien bereits Ende August die Ernte geborgen war, blieben in Frankreich und den Niederlanden etwa 15.000 ha mangels Röstreife auf den Feldern. Mitte September fiel der notwendige Regen, so dass Ende September in Frankreich und den Niederlanden die Flachsernte gleichfalls beendet war. Eine quantitive und qualitative Analyse der Ernte 2002 wird erst in einigen Wochen zu erwarten sein; fest steht schon heute, dass nach zwei (zumindest in qualitativer Hinsicht) Missernten endlich wieder gute Faserqualitäten verfügbar sein sollten.

Source

Flachs- und Leinennews vom 2002-10-07.

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