Fasernesseln sollen Glasfaser ersetzen

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert ein gemeinsames Projekt des Osnabrückers Textil- und Kunststoffwerks Heywinkel, des Instituts für Angewandte Botanik der Universität Hamburg und des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung, in dem Fasernesseln als Ersatz für bisher verwendete Glasfasern genutzt werden sollen.
Am Modell einer Heckklappenverkleidung wird das neue Verbundmaterial getestet. Aus einer Mischung aus Nesselfasern und Polypropylen (PP) wird ein Vlies produziert, aus dem Heywinkel Formteile in Kleinserie fertigt.
Wenn das Projekt, das mit 1,5 Mio. DM unterstützt wird, erfolgreich verläuft, soll das Material einem Automobilhersteller zur Großserienproduktion angeboten werden.

Anmerkung: Mit Flachs-, Hanf- und anderen Naturfasern sind entsprechende Formpressteile bereits in der Serienfertigung (ca. 10.000 t/a in der deutschen Automobilindustrie). Ob man später Flachs-, Hanf- oder Nesselfasern einsetzen wird, hängt vor allem vom Faserpreis ab. Hier hat es die Nessel ohne spezielle EU-Flächenbeihilfe schwer gegenüber Flachs und Hanf, zumal auch Sortenauswahl, Ernte- und Aufbereitungstechnologien noch in den Kinderschuhen stecken.

Autor und Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: VDI-Nachrichten vom 17.09.99

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VDI-Nachrichten vom 17.09.99

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