EU-Umweltkommissar: Biokraftstoffe differenziert betrachten

Biokraftstoffe sind nicht per se umweltfreundlicher als Mineralölprodukte. Getreide oder Raps aus der intensiven Landwirtschaft schädigen die Umwelt, warnte EU-Umweltkommissar Stavros Dimas am Mittwoch im Goethe Institut in Brüssel.

Belastungen der Böden, der Artenvielfalt und des Grundwassers könnten die Folgen sein. Besonders kontraproduktiv sei es, wenn Wald oder Grasland unter den Pflug gerieten, um Energiepflanzen anzubauen.

Dimas machte zudem auf klimaschädliche Emissionen von Methan oder Stickoxiden aufmerksam, die beim Anbau der Pflanzen entstünden und das Klima schädigten.

Eine nachhaltige Energiepolitik dürfe also nicht einseitig auf Biodiesel und Bioethanol aus der heimischen Produktion setzen. Stattdessen sei es sinnvoll, einen Teil des Bedarfes aus Ländern mit Standortvorteilen zu importieren.

Langfristig setze die Kommission auf Biokraftstoffe der zweiten Generation. Synthetische Kraftstoffe ließen sich aus Abfallprodukten wie Stroh oder Holzschnitzeln herstellen und konkurrierten deshalb nicht mit der Produktion von Nahrungsmittel.

Außerdem wiesen die Kraftstoffe der zweiten Generation eine deutlich bessere Energiebilanz auf. Mit ihnen könne der Treibhauseffekt abgemildert werden. Heutige Biokraftstoffe seien dagegen nur mit Vorsicht zu genießen, erklärte Dimas in Brüssel.

(Vgl. Meldung vom 2006-05-23.)

Source

AgriManager vom 2006-06-08.

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