EU-Projekt zum Bau einer Biodiesel-Anlage in China

Europäische Forschungsteams helfen beim Bau einer Biodiesel-Anlage in China im Rahmen eines Projekts, das unter dem Asia Pro Eco Programm des Amts für Zusammenarbeit EuropeAid der Europäischen Kommission und des Hangzhou Town Council in China finanziert wird.

Die Universität Mailand (Italien), das Austrian Biofuels Institute und die Universität Jaén (in Zusammenarbeit mit der Universität Cordoba – Spanien) werden mit der chinesischen Universität Tianjin und der malaysischen Universität Malaya zusammenarbeiten, um die Anlage zu bauen, und Forscher aus Deutschland und Vietnam werden assoziierte Teilnehmer sein.

Biodiesel ist ein umweltfreundlicher, erneuerbarer, ökologischer Kraftstoff aus Pflanzenölen oder Tierfetten. Sein Hauptvorteil besteht in der Reduzierung der Gasemissionen, die ein großes Problem in China darstellen. Im Jahr 1994 haben die chinesischen Behörden Zahlen veröffentlicht, denen zufolge das Land der zweitgrößte Treibhausgasemittent nach den USA ist.

China hat kürzlich Pläne zur Sicherstellung verschmutzungsfreier Olympischer Spiele im Jahr 2008 bekannt gegeben. Es sollen mehr als zwei Millionen Autos verboten werden, um zu gewährleisten, dass Peking zumindest zwei Wochen lang über saubere Luft verfügt. Die Pläne umfassen auch das Säen von Wolken, um Regen auszulösen, und die vorübergehende Schließung von Baustellen und Fabriken.

Das Projekt wird mit Forschungsmaßnahmen zu den lokalen Ressourcen starten, die für die Produktion von Biodiesel geeignet sind. Außerdem werden die Behandlung dieser Quellen, die Auswahl der geeigneten Produktionstechnologie, die Entwicklung neuer Katalysatoren sowie der Bau einer Biodiesel-Grundplatte und Tests untersucht. Die Forscher werden außerdem eine technologisch-wirtschaftliche Bewertung und eine Umweltverfahrensbewertung, den Bau von Demoanlagen sowie die Verbreitung von Ergebnissen durchführen. Demoanlagen werden in den chinesischen Bezirken Beicheng, Tianjin und Xihu und später in Malaysia und Vietnam gebaut.

Die Leiterin der Forschungsgruppe der Universität Jaén, Pilar Dorado, sagte gegenüber Andalucia Investiga, dass Biodiesel voraussichtlich im Rahmen des Gesetzes zu erneuerbaren Energien in China umgesetzt und umfassend genutzt werde, aber hierfür müssten alle Beteiligten mit der neuen Technologie und dem Kraftstoff zufrieden sein: “Die erzielten Ergebnisse müssen für Autofahrer und -hersteller, Anbauer von Ölpflanzen, Umweltpolitiker, Gesetzgeber, Recyclingbetriebe, Biodiesel-Hersteller und die beteiligten Forscher attraktiv sein”, sagte sie.

Dem European Biodiesel Board zufolge wurden im Jahr 2004 fast zwei Millionen Tonnen Biodiesel in Europa produziert, hauptsächlich in Deutschland, Frankreich und Italien. Die Produktion steigt seit 2002 jährlich um rund 35 Prozent. Die Biodiesel-Industrie in China steckt wie in den meisten Ländern Europas noch in den Kinderschuhen.

Das Asia Pro Eco Programm soll den Umweltdialog zwischen Asien und Europa durch den Austausch von Politiken, Technologien und bewährten Verfahren, die mehr ressourceneffiziente, marktorientierte und nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme in Asien fördern, stärken. Die fünfjährige Initiative wurde im Jahr 2002 eingeleitet.

Weitere Informationen über das Asia Pro Eco Programm sind abrufbar unter: http://europa.eu.int/comm/europeaid/projects/asia-pro-eco2/index_en.htm

Source

Cordis-Nachrichten vom 2006-04-14.

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