Erste öffentliche Bio-Ethanol-Tankstelle Bayerns in Straubing

Infoveranstaltung für Landwirte am 22. März 2006

Autofahren mit Alkohol ist – wenn es nach der Straubinger Bio-Ethanol-Initiative geht – im Landkreis Straubing-Bogen bald ganz normal. Um Promille am Steuer geht es dabei aber nicht, denn der Alkohol kommt in den Fahrzeugtank – in Form von E85, einem Gemisch aus 15 Prozent Benzin und 85 Prozent Ethanol.

Zucker- und stärkehaltige Nachwachsende Rohstoffe wie Zuckerrüben, Kartoffeln und Weizen sind die Basis der Ethanolproduktion – und davon gibt es im Gäuboden reichlich.

Die Unabhängigkeit von schwankenden Kraftstoffpreisen und die Nutzung von Rohstoffen aus der heimischen Landwirtschaft liegen nahe beieinander und basieren auf bewährten Konzepten: In Brasilien und den USA gehört Bio-Ethanol schon seit Jahren zum Tankstellen-Alltag. Auch in Schweden hat der Kraftstoff aus dem Naturkreislauf an bereits über 200 Zapfsäulen seinen Siegeszug angetreten.

Die Straubinger Bio-Ethanol-Initiative setzt sich dafür ein, dass dieser umweltfreundliche, von der Mineralölsteuer befreite Biokraftstoff vom Acker auch in Bayern nutzbar wird. Voraussetzung dafür ist, dass Tankmöglichkeiten für Ethanol-taugliche, sogenannte Flexible-Fuel-Vehicle-(FFV- Fahrzeuge bereit stehen.

Den Weg hierfür hat die Straubinger Initiative in den letzten Monaten geebnet: Schon jetzt können Interessierte bei der Ford Griesbeck KG FFV Fahrzeugen unter die Haube schauen und Probefahrten vereinbaren (Tel.: 09421/9620-0).

In Kürze wird die erste öffentliche Zapfsäule für E85 in Bayern von der Diermeier Mineralöl KG an der Tankstelle Reinholz in Ittling eingerichtet, weitere Tankmöglichkeiten im Landkreis sind bereits in der Planung. Die Firma Diermeier selbst hat sich ein FFV-Fahrzeug als Firmenwagen zugelegt, in Zukunft werden weitere FFV-Fahrzeuge die Firmenflotte ergänzen.

Um Landwirte und fachlich Interessierte über Bio-Ethanol als Kraftstoff zu informieren, findet am 22. März 2006 ab 10:00 Uhr im Schulungs- und Ausstellungszentrum (SAZ) in der Schulgasse 18 in Straubing ein Fachgespräch für die Landwirtschaft und die interessierte Bevölkerung statt.

Nach der Begrüßung durch den Projektleiter Hubert Maierhofer von C.A.R.M.E.N., werden sich die weiteren Partner der Straubinger Initiative (Stadt Straubing, biomasse GmbH, Ford Griesbeck KG und Diermeier Mineralöl KG) vorstellen. Anschließend wird Peter R. Erbert, Ford Werke GmbH, auf die
Technik von Ethanol-tauglichen Fahrzeugen eingehen.

Um über die Herstellung von Bio-Ethanol zu berichten, sind Referenten der Südzucker Bioethanol GmbH und vom Verband der Bayerischen Brennereien angefragt. Kraftstofflogistik wird das Thema von Ludwig Augenstein von der Diermeier Mineralöl KG.

Vor dem Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe können die ersten auf dem deutschen Markt erhältlichen FFV-Fahrzeuge, der Ford Focus und der Ford C-Max, unter die Lupe genommen werden. Für Gewerbetreibende, die sich für FFV-Fahrzeugflotten interessieren, wird im April ebenfalls ein Fachgespräch angeboten.


Walter Wallrapp von der biomasse GmbH im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing, gab den Anstoß zur Gründung der Straubinger Bio-Ethanol-Initiative. Die GmbH präsentierte im vergangenen Oktober auf der “biomasse 2005”, der größten Messe zu Nachwachsenden Rohstoffen im deutschsprachigen Raum, vor 21.000 Besuchern eine Sonderschau zu alternativen Fahrzeugantrieben, auf der der Ford Focus FFV seine Premiere in der Gäuboden-Metropole feierte.

(Anm. d. Redaktion:) Die genaue Anschrift der Tankstelle ist:
Auto Reinholz GmbH
Dornierstrasse 40
94315 Straubing-Ittling
Tel. 09421/62922

Source

C.A.R.M.E.N.-Pressemitteilung vom 2006-01-31.

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