Entwicklungsländer sprechen sich für EU-Zuckermarktordnung aus

Liberalisierung des Zuckermarktes entwicklungspolitischer Bumerang

“Wir erwarten von der deutschen Bundesregierung, dass sie sich gegen eine Liberalisierung des EU-Zuckermarktes ausspricht und sich für eine Zuckermarktordnung einsetzt, die den ärmsten Entwicklungsländern den Export des Zuckers in die EU erlaubt.” Dies erklärte der sudanesische Botschafter und Vorsitzende des Zusammenschlusses der 48 ärmsten Entwicklungsländer der Zuckergruppe in Brüssel, Dr. Ali Y. Ahmed, auf einer Fachtagung zur Reform der Zuckermarktordnung, die die Umweltorganisation Germanwatch gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit organisiert hat, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte. Die Entwicklungsländer haben nachdrücklich für den Zeitraum bis 2016 einen durch Quoten geregelten EU-Zuckermarkt und ebenfalls Quoten für die ihnen zugesagten Importrechte gefordert. Damit werde den ärmsten Entwicklungsländern bei der Bekämpfung von Hunger und Armut wesentlich geholfen.

Diesen Entwicklungsländern wurde mit der EU-Initiative “Alles außer Waffen” aus dem Jahre 2001 ein zoll- und quotenfreier Marktzugang ab 2009 für ihre Zuckerimporte zugesagt. Angesichts zunehmender öffentlicher Diskussion über eine Liberalisierung des Zuckermarktes im Rahmen der anstehenden Reform der Zuckermarktordnung fürchten die 48 ärmsten Staaten erhebliche Einbußen und einen Rückschlag ihrer wirtschaftlichen Entwicklungen. Die EU-Zuckermarktordnung gilt bis zum 30. Juni 2006, über eine Reform wird zurzeit diskutiert.

(Vgl. Meldung 2004-05-21.)

Source

Pressemitteilung des DBV vom 2004-05-19.

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