Deutschlands größtes Pelletwerk entsteht im Süd-Schwarzwald

Neues Pelletwerk bei Dold/Buchenbach mit 50.000 Tonnen Jahresleistung

“Ich wünsche, dass das eine Erfolgsstory wird”, sagte Vizeregierungspräsident Wilfried Kollnig anlässlich der Grundsteinlegung für ein neues Pelletwerk auf dem Gelände der Holzwerke Dold in Buchenbach. Die drei Firmen, welche die Anlage gemeinsam betreiben, sind jedenfalls zuversichtlich. Sie rechnen mit einem enormen Kundenpotenzial, unter anderem in der Region. Das Pelletwerk wird betrieben von der Holzwerke Dold GmbH, der EC Bioenergie GmbH und der Schellinger KG.

Zusammen werden die drei Unternehmen drei Millionen Euro investieren. Andere Bundesländer hätten Zuschüsse gezahlt, sagte Ulrich Kaier von der EC Bioenergie GmbH, man sei dennoch nach Buchenbach gegangen, weil hier die Standortbedingungen einfach besser seien. So entstehen im Sägewerk jährlich bis zu 460.000 Kubikmeter Restholz, wie Erwin G. Dold von der Holzwerke GmbH sagte. Dieses Holz wird bisher anders vermarktet, zum Beispiel an die Papierindustrie verkauft.

Wenn man nur die Hälfte davon zu Pellets verarbeite, könne man 33.000 Tonnen Pellets im Jahr herstellen. Angestrebt werden zunächst bis zu 50.000 Tonnen Pellets jährlich, sagte Kaier, was 25.000 Tonnen Öl oder einer Energiemenge von 250.000 Megawattstunden entspreche. “Das ist schon eine gestandene Ölquelle.” In der Endausbaustufe soll sogar eine Jahreskapazität von 70.000 t Holzpellets erreicht werden, womit 20.000 Haushalte versorgt werden könnten.

Ebenfalls für den Standort Buchenbach sprach das Heizkraftwerk, das seit zwei Jahren läuft und mit dessen Abwärme die Späne vor dem Pressen getrocknet werden. Noch ist von der Anlage nichts zu sehen. Sie soll in den nächsten acht Wochen in einer bereits vorhandenen Halle aufgebaut werden, so dass in drei Monaten die Produktion beginnen kann. Die Technologie kommt von der Schellinger KG, die seit sechs Jahren ihre Getreidemühlen auch für die Pelletproduktion nutzt und zwischen Freiburg und Bodensee bereits rund 4.000 Abnehmer hat. Bisher kommen die meisten Pellets, die hier in der Region gebraucht werden, aus Österreich.

Künftig soll ein regionaler Markt entstehen, wobei nicht nur die Abnehmer, sondern auch die Rohstofflieferanten vor Ort sind. Allerdings betonte Dold, dass für ihn der gesamte europäische Markt interessant sei. Vom Pelletwerk verspricht er sich zudem eine Stabilisierung der Preise seiner Sägewerkprodukte, denn die Wertschöpfung der Resthölzer sei damit viel höher als bisher.

Im Werk sollen drei Arbeitsplätze entstehen, erklärte Kaier. Er rechnet mit rund 100 Arbeitsplätzen in der Region, die indirekt durch Folgegeschäfte geschaffen würden.

Source

Fachzeitschrift Sonnenenergie, Januar 2005 und Internetseiten Holzwerke Dold, Alexandra Wehrle vom 2004-11-22.

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