Den Strom ganz einfach «wachsen sehen» – bundesweit einmaliges Verfahren

Dem erklärten Ziel der Bundesregierung, fossile Brennstoffe durch regenerative Energien zu ersetzen, begegnen die Stadtwerke Aachen AG (Stawag) mit dem Bau einer Biomasse-Anlage.

Diese gewinnt durch ein bundesweit einmaliges Verfahren Energie aus dem Rohstoff Holz, ohne die Atmosphäre durch zusätzliches Kohlendioxid und Methan zu belasten. Für das Projekt werden 27 Millionen Euro bereitgestellt.

Es wird in enger Kooperation mit der RWTH Aachen entwickelt und startet im Dezember in die Genehmigungsphase. Ziel ist, ab dem Jahre 2006 rund 20.000 Aachener Haushalte mit dieser ausgesprochen umweltfreundlichen Energie zu versorgen.

“Wir als kommunaler Energieversorger machen uns dadurch ein stückweit unabhängiger von den großen Stromproduzenten und sichern dadurch auch unser eigenes Überleben. Aufgrund der langen Planungszeiten sind Investitionen in nachwachsende Rohstoffe nicht mehr aufschiebbar,” so Dieter Attig (Vorstandsvorsitzender der Stawag).

Die neue Anlage entsteht auf dem Gelände der RWTH in Seffent-Melaten in direkter Nähe zu verschiedenen Hochschulinstituten, die die Planung und den Bau begleiten. Die neue Holzgasanlage soll nach Fertigstellung rund 75.000 Tonnen Holz pro Jahr umsetzen und den Brennstoff für mehrere Blockheizkraftwerke in Laurensberg, am Bendplatz, in Seffent-Melaten und auf der Hörn liefern.

“Die Investition ist auch eine Aufwertung für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Aachen. In der Holzbeschaffung, bei der Aufbereitung und in der Holzgasanlage selbst entstehen dauerhaft über 40 neue Arbeitsplätze”, beschreibt Attig die Vorteile auch für die Region.

In der Region Aachen ist laut einer Studie im Auftrag der Aachener Stiftung Kathy die Biomasse Holz in den kommenden Jahrzehnten in ausreichender Menge vorhanden. Durch die Holzgasanlage wird der Anteil regenerativen Stroms in Aachen auf über 20 Prozent steigen. Ausgangsrohstoff ist ausschließlich Frischholz aus der Euregio, also unbehandelte Waldhölzer oder Landschaftspflegehölzer.

“Wir betreten mit der wirtschaftlichen Nutzung einer solchen Anlage bundesweit Neuland. Das unternehmerische Risiko ist trotz der zu erwartenden Kinderkrankheiten gering”, so Attig.

Source

Aachener Zeitung vom 2004-12-03.

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