COPA: Kritik an Verhandlungen mit Mercosur-Staaten

EU sollte Entwicklungsländer einbeziehen

Kritisch sieht der Präsident des europäischen Bauernverbandes COPA, Peter Gaemelke, die Verhandlungen der EU-Kommission mit den Mercosur-Staaten. Dadurch, dass die EU-Kommission bestrebt sei, bilaterale Verträge mit Agrarexportländern wie Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay zu schließen, die weltweit zu den größten Exporteuren von Agrargütern gehörten, schwinde jede Hoffnung auf eine WTO-Übereinkunft. Denn bei diesen so genannten EU-/Mercosur-Gesprächen sei es überaus befremdlich, dass die EU-Kommission Verträge in Betracht ziehe, die die Entwicklungsländer ausschließen und ihre derzeitige Bevorzugung im Handel mit der Europäischen Union untergraben würde. “Wir stellen mit Bestürzung fest, dass die Kommission nach all den Anstrengungen, die die Landwirte auf sich nehmen, um die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik stärker in Einklang mit der WTO zu bringen, jetzt gewillt zu sein scheint, die Landwirtschaft als Tauschobjekt zu nutzen, um sich Zugang zu den lateinamerikanischen Märkten zu verschaffen”, erklärte Gaemelke.

Solche Verträge würden unvermeidlich auf sinkende Marktanteile für die europäischen Landwirte auf ihren einheimischen Märkten in Schlüsselsektoren wie Getreide, Fleisch, Milchprodukte und Zucker hinauslaufen und die Landwirte der EU von dem potenziellen Wachstum bei Biokraftstoffen abschneiden. “Die europäischen Landwirte sind stets der festen Überzeugung gewesen, dass in einer globalen Welt multilaterale Handelsregeln der beste Weg der Entwicklung sind”, versicherte Gaemelke. Die EU müsse zunächst einen klaren Standpunkt zum Marktzugang für die Mercosur-Staaten einnehmen, der auf die Erhaltung des europäischen Landwirtschaftsmodells abgestellt ist.

Source

"Pressemitteilung des DBV vom 2004-05-19.

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