Charta-Holz: Holzwirtschaft erwartet nachhaltige Anstöße

Die Holzwirtschaft erwartet von der “Charta Holz” Impulse für mehr Akzeptanz ihres Roh- und Werkstoffs in der Öffentlichkeit sowie Rahmenbedingungen, durch die sich die Branche im internationalen Wettbewerb besser positionieren kann.

Am 3. November 2003 fand die Mitgliederversammlung des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) in Bonn statt. Die Dachorganisation der Holzwirtschaft repräsentiert 11 Bundesverbände des Holzhandwerks, der Holzindustrie, der Zellstoff- und Papierindustrie sowie des Holzhandels und koordiniert die übergeordneten Interessen dieser Branchen.

Wie der Sprecher des DHWR, Herr Dr. Wilhelm Vorher, mitteilte, blickt die Holzwirtschaft trotz der anhaltenden Krise in der Bauwirtschaft aufgrund neuerer konjunktureller Prognosen wieder mit etwas mehr Zuversicht in die Zukunft. Nach übereinstimmender Auffassung der holzwirtschaftlichen Branchen werden Investitionen und privater Konsum aber erst dann anspringen, wenn endlich konkrete Regierungsbeschlüsse vorliegen, die nachhaltige Planungen ermöglichen und damit die erforderliche Sicherheit für neue Vorhaben schaffen. Beim Pro-Kopf-Verbrauch von Holz liegt Deutschland immer noch weit hinter Ländern wie Finnland, Schweden und Österreich zurück.

Die Holzwirtschaft erwartet deshalb von der “Charta Holz” Impulse für mehr Akzeptanz ihres Roh- und Werkstoffs in der Öffentlichkeit sowie Rahmenbedingungen, durch die sich die Branche im internationalen Wettbewerb besser positionieren kann. Über die Stärkung der heimischen Holzwirtschaft und die Steigerung der Holzverwendung erhält auch die Forstwirtschaft die notwendige wirtschaftliche Basis für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Funktionenvielfalt des Waldes.

Daher ist es aus Sicht der Holzwirtschaft unerlässlich, in der “Charta Holz” konkrete Ziele für mehr Holzverwendung zu formulieren. Verlässliche Daten über Holzzuwachs und Vorratsentwicklung in Deutschland sind dafür eine wichtige Grundlage. In diesem Zusammenhang appelliert der DHWR an die Forstverwaltungen und das BMVEL, die längst vorliegenden Länderergebnisse der Bundeswaldinventur II rasch zu veröffentlichen. Diese Daten stellen wichtige Planungsgrundlagen für betriebliche Entscheidungen in der Holzwirtschaft dar und verbessern die Versorgungssicherheit der inzwischen geschaffenen neuen Kapazitäten.

An die Bundesregierung richtet der DHWR die Forderung, die Waldbewirtschaftung in Deutschland im Zusammenhang mit der Novellierung des Bundeswaldgesetzes nicht durch weitere Auflagen zu erschweren.

Der DHWR appelliert zudem an die führenden Zertifizierungssysteme, die Initiative der europäischen Holzindustrie zur Entwicklung eines systemübergreifenden COC-Standards konstruktiv zu unterstützen. Dies könnte der erste Schritt für eine Annäherung der Systeme sein, auf die die Holzwirtschaft im Interesse einer stärkeren Akzeptanz der Zertifizierung dringend angewiesen ist. Ziel ist es, dem Verbraucher glaubwürdig Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern anzubieten.

Der DHWR befürwortet die Initiative der EU gegen den illegalen Holzeinschlag. Er ist der Auffassung, dass freiwillige Selbstverpflichtungen diesem Ziel eher gerecht werden als Gesetze und Verordnungen. Freiwillige Regelungen können darüber hinaus unterschiedlichen Problemlagen in den verschiedenen Ländern und Regionen besser gerecht werden. Es muss vermieden werden, dass Handelshemmnisse aufgebaut werden, die den legalen Warenaustausch von Holz und Holzprodukten beeinträchtigen.

Die Holzwirtschaft erwartet von der “Charta Holz” spürbare Impulse zur Steigerung der Holzverwendung in Deutschland, die vor allem durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und ein klares Bekenntnis der Bundesregierung für den umweltfreundlichen Roh- und Werkstoff Holz erreicht werden. In diesem Zusammenhang kommt nach Überzeugung des DHWR der Arbeit im Rat für nachhaltige Entwicklung beim Bundeskanzler besondere Bedeutung zu. Um das volkswirtschaftliche Gewicht der Forst- und Holzwirtschaft umfassend zu dokumentieren, fordert der DHWR eine Cluster-Studie für ganz Deutschland nach dem Beispiel von Nordrhein-Westfalen.

Source

www.holz.de vom 2003-11-05.

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