Bundeskabinett: Senkenleistung der Wälder soll anerkannt werden

Am 28.06.06 hat das Bundeskabinett erstmals den Weg für die Anerkennung von Wäldern als Kohlendioxid-Senke freigemacht. Es sollen pro Jahr maximal 4,55 Mio. t aus der Einbindung von Kohlenstoff in Biomasse des Waldes auf das deutsche Klimaschutzziel angerechnet werden. Damit wird die Speicherfunktion der Wälder auch in Deutschland anerkannt, nachdem andere Länder wie z.B. England, Frankreich oder die Schweiz diesen Schritt schon lange vollzogen haben.

Das ist nicht nach Ansicht des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) nicht ohne Chancen und Risiken:

Das Kyoto Protokoll betrifft die Betriebsebene zunächst nicht unmittelbar. Die aus der Waldbewirtschaftung generierten Emissionsrechte dienen zur Erfüllung der nationalen Reduktionsverpflichtung; ob und wie die Weitergabe dieser Wertschöpfung an die Forstbetriebe erfolgen soll, ist noch völlig unsicher.

Außerdem ist eine Anrechnung von Senkenleistung nur bei Vorratsaufbau möglich. Großkalamitäten führen zu schlagartigem Vorratsrückgang und können ebenfalls zu negativen Speicherleistungen führen. Die geltenden Regeln des Kyoto-Protokolls zur Treibhausgas-Berichterstattung bieten laut DFWR keinen Bewirtschaftungsanreiz, sondern förderten die Produktionsaufgabe, weil nur die Vorratszunahme in der Biomasse im Wald honoriert werde. Sie böten keine optimale Lösung für Klimaschutz und würden nachhaltig bewirtschafteten Wäldern nicht gerecht.

Holz verlängert die Speicherleistung des Waldes, und seine Nutzung generiert positive Substitutionseffekte. Daher fordert der DFWR abschließend, auch nachhaltig produziertes Holz in den Regeln zur Treibhausgas-Berichterstattung zu berücksichtigen.

(Vgl. Meldung vom 2006-05-16.)

Source

infoholz vom 2006-07-06.

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