Bt-Baumwolle: Pflanzenschutzmittel trotz Gentechnik?

Anstieg des Pestizideinsatzes nach mehrjährigem Anbau

Mit gentechnisch veränderten Baumwollpflanzen soll weniger chemische Schädlingsbekämpfung beim Anbau notwendig sein. Dass dieser Vorteil sich auf den Pflanzungen indischer Kleinbauern nur wenige Jahre bestätigte, berichtet Werner Müller vom Büro für ökologische Risikoforschung Eco-Risk gegenüber Pressetext.

Nach Müllers Angeben hatte das Hochleistungssaatgut die Schädlinge nur wenige Jahre fern gehalten. Nach drei bis fünf Jahren begann der Ertrag erneut zu sinken. “Um den Ertrag wenigstens zu halten, mussten und müssen auch heute noch 18 Spritzungen pro Anbausaison vorgenommen werden”, erklärt der Gentechnikkritiker. Auf 2,4 Prozent der Ackerflächen weltweit werde Baumwolle angebaut. “Dafür sind allerdings 24 Prozent der weltweit ausgebrachten Spritzmittel notwendig”, erklärt Müller.

Eine verbreitete Züchtung ist die sogenannte “Bt-Baumwolle”. Dabei bauen die Züchter mit gentechnischen Methoden in das Erbgut der Baumwolle Gene des Bacillus thuringiensis ein, der auch in der biologischen Schädingsbekämpfung verwendet wird. Eine Studie, die fünf Prozent der Ernten aller Kleinbauern in der ersten Anbausaison der Bt-Baumwolle, auswertete, kam auf folgende Zahlen: Bei gleichbleibenden Pestizidkosten und bei dreimal höheren Kosten für Bt-Baumwolle belief sich der Nettogewinn bei Bt-Baumwolle auf 73,5 Dollar und bei gentechnikfreier Baumwolle auf 305 Dollar pro Hektar.

(Vgl. Meldungen vom 2006-05-05, 2006-04-21 und 2004-05-13.

Source

Pressetext, 2007-12-08.

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