Brasilien legalisiert Anbau von Gen-Soja

Proteste von Konsumenten- und Umweltschützern

Brasilia (agrar.de) – Die Regierung Brasiliens hat den Anbau von gentechnisch-veränderter Soja für das Erntejahr 2003/2004 teilweise freigeben. Die Legalisierung erfolgte über eine so genannte “provisorische Maßnahme” und gilt nur für die Ernte 2003/2004, berichteten brasilianische Medien Ende letzter Woche. Die einstweilige Verfügung, die Konsumenten- und Umweltschützer scharf kritisierten, wurde am Donnerstag vom amtierenden Präsidenten Brasiliens, José Alencar, unterzeichnet.

Laut Verfügung darf Gen-Soja zunächst nur im Bundesstaat Rio Grande do Sul angebaut werden. Landwirte, die dort veränderte Sojasorten kultivieren wollen, müssen sich an verschiedene Auflagen halten und eine entsprechende Verpflichtung unterschreiben. Die betroffene Ernteware muss den Angaben zufolge deutlich als Gen-Soja gekennzeichnet werden, gentechnisch-verändertes Saatgut, das bis dem 31. Dezember 2004 nicht gepflanzt werden, muss vernichtet werden.

Nach Einschätzung des Vorsitzende des Landwirtschaftsverbands vom Bundesland Rio Grande do Sul (Farsul), Carlos Speroto, dürften bis zu 90 Prozent der 11 Mio. Tonnen Sojabohnen, die in der nächsten Ernte produziert werden sollen, gentechnisch verändert sein.

2002 stammten 24 Prozent der Weltsojaernte aus Brasilien, dem nach den USA (44 Prozent) zweitgrößtem Produzenten. Seit 1995 stieg der Import von brasilianischer Soja nach Europa, während die Importmenge aus den USA abnahm – auch bedingt durch das offizielle Verbot von Gen-Soja in Brasilien.

© @grar.de 2003

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@grar.de Aktuell 2003-09-29.

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