Brasilien: Anbaustandards für Ethanolpflanzen geplant

Brasilien will laut eigenen Angaben künftig strenge Standards beim Anbau von Pflanzen für die Bioethanol-Produktion einhalten. Ein Gütesiegel soll einheimischen und ausländischen Käufern zeigen, dass die Pflanzen ökologisch und sozial verträglich angebaut worden seien, sagte der brasilianische Arbeits- und Umweltminister Reinhold Stephanes laut dem Nachrichtendienst AFP bei einem Treffen mit deutschen Abgeordneten. Ein solches Zertifikat solle in drei bis vier Jahren entwickelt sein, fügte er hinzu.

Neue Plantagen für den Anbau von Zuckerrohr für das Bioethanol zum Tanken sollten auf Brachflächen entstehen. Brasilien will in den kommenden Jahren die Fläche für den Anbau von Biosprit-Pflanzen von 3 auf 6 Millionen Hektar verdoppeln.

Die Betankung von Autos mit Alkohol, der aus Pflanzen gewonnen wird, gilt als ein Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel, da dadurch weniger Kohlendioxid freigesetzt wird als beim Einsatz von fossilen Kraftstoffen. Jedoch kritisieren Umweltschützer seit Langem, dass für den Anbau etwa in Brasilien oder Indonesien großflächig Regenwälder abgeholzt werden. In Brasilien fahren die meisten Menschen mit sogenannten FlexiFuel-Fahrzeugen, die sowohl mit Bioethanol als auch mit Benzin betrieben werden können.

Auch die deutsche Regierung drängt derzeit laut APA auf Standards für die Biosprit-Produktion. So soll bis zur Sommerpause ein Gesetzesentwurf für eine solche Zertifizierung der klimafreundlichen Treibstoffe vorliegen. Die Bundesregierung will demnach zugleich eine entsprechende Regelung auf EU-Ebene forcieren. Die deutsche Biosprit-Branche könnte von den Plänen profitieren, da Billig-Anbieter aus anderen Ländern vom deutschen Markt ferngehalten würden.

(Vgl. Nachrichten vom 2007-04-26, 2007-04-15 und 2007-01-12.)

Source

Agrarisches Informationszentrum (AIZ), 2007-05-21.

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