BMELV: Neun Millionen Euro für Verbundprojekte zur stofflichen Nutzung

Vernetzt und ganzheitlich forschen für biobasierte Kunst- und Werkstoffe

Gert Lindemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), übergab am 17. Juni 2009 die Zuwendungsbescheide für drei umfangreiche Forschungsverbundvorhaben. Die Forscherinnen und Forscher werden gemeinsam mit der Industrie biobasierte und naturfaserverstärkte Kunststoffe aus land- und forstwirtschaftlichen Rohstoffen entwickeln. Das Ziel bestehe darin, die gesamte Wertschöpfungskette integriert zu bearbeiten. Damit werde ein weiterer wichtiger Schritt in der Förderung der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe getan, denn nachwachsende Rohstoffe sind die Basis der chemischen und Kunststoffindustrie von morgen.

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Die Verbundprojekte gehen auf eine Bekanntmachung des BMELV aus dem Jahr 2007 zurück. “Unser Förderschwerpunkt sollte sowohl Forschungseinrichtungen als auch Wirtschaftsunternehmen motivieren, gemeinsame Netzwerke zu bilden, die jeweils die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen”, sagte Lindemann bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide im Bundeslandwirtschaftsministerium. “Dieses Ziel haben wir erreicht. Wir erhoffen uns von den Netzwerken einen schnelleren Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft. Nachwachsende Rohstoffe sollen so effizienter in der industriellen Produktion etabliert werden”, so Lindemann weiter.

FENAFA-Netzwerkverbund
Im FENAFA-Netzwerkverbund (FENAFA = Forschung, Entwicklung, nachwachsende Rohstoffe, Fasern) zu naturfaserverstärkten Kunststoffen fördert das BMELV insgesamt 15 Projektnehmer mit knapp 3 Millionen Euro. FENAFA steht für “Ganzheitliche Bereitstellungs-, Verarbeitungs- und Fertigungsstrategien von Naturfaserrohstoffen” und wird von der TU Chemnitz koordiniert. Das BMELV unterstützt hier vor allem kleine und mittelständische Unternehmen.

Forschungsverbund Biopolymere
Der Forschungsverbund Biopolymere, koordiniert vom Fraunhofer Institut für angewandte Polymerforschung, zielt auf die Entwicklung, Optimierung und Verarbeitung natürlicher Basispolymere. Das Konzept umfasst eine höhere Wertschöpfung aus Rest- bzw. Nebenströmen der Agrar- und Zellstoffproduktion, die Substitution synthetischer Polymere in Verpackungen und Schäumen und die Verarbeitung biobasierter Kunststoffe. Der Verbund besteht aus 14 Teilprojekten und wird mit rund 2,6 Millionen Euro gefördert.

Systembiotechnologie nachwachsender Rohstoffgewinnung
Das Projekt Systembiotechnologie nachwachsender Rohstoffgewinnung (SynRg®) schließlich stellt sich zum Ziel, petrochemische Produkte durch die Herstellung hochwertiger Polymere auf Basis von Fettsäuren und Fettsäurederivaten zu ersetzen. Auch bei SynRg wird wie bei den beiden anderen Forschungsverbünden jeweils die gesamte Wertschöpfungskette vom pflanzlichen Rohstoff über chemische Zwischenstufen bis hin zum fertigen Produkt integrativ betrachtet und bearbeitet. Das BMELV stellt den an SynRg beteiligten 10 Forschungseinrichtungen und 7 Unternehmen rund 3,3 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Koordiniert wird der Verbund von der Phytowelt Green Technologies GmbH.

Weitere Informationen:
Näheres zu den Verbundprojekten finden Sie in der Projektdatenbank der FNR unter folgenden Förderkennzeichen:

  • FENAFA: 22026907, 22023508 – 22025708
  • Biopolymere: 22028607, 22025808 – 22026208, 22026408 – 22027108
  • SynRg: Projektbeschreibung wurde noch nicht auf der Internetseite eingestellt, da noch nicht begonnen

Source

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), Pressemitteilung, 2009-06-17.

Supplier

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung (IAP)
Phytowelt Green Technologies GmbH
Technische Universität Chemnitz

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