Biomasse: Forum Umwelt und Entwicklung und WWF initiieren Diskussionsplattform

Energetische Nutzung von Biomasse auf dem Prüfstand der Verbände

Kaum ein Thema wird in der aktuellen Klimadebatte so kontrovers diskutiert wie die energetische Nutzung von Biomasse. Für die einen ist es ein wichtiger Beitrag, um den Ausstoß an Treibhausgasen zu verringern, andere befürchten eine Reihe negativer ökologischer und sozialer Nebenwirkungen, die bisher nur wenig Beachtung finden. Die Wirkungen des Biomassebooms sind bislang unzureichend bewertet worden oder noch gar nicht abschätzbar. Angesichts dieser Herausforderungen initiieren das Forum Umwelt und Entwicklung und der WWF Deutschland mit der Förderung des Umweltbundesamtes und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) die Plattform “Nachhaltige Produktion, Handel und Nutzung von Biomasse”. Sie richtet sich an die deutschen Umwelt-, Naturschutz- und Entwicklungsverbände.

Ziel des zweijährigen Projektes ist es, vorhandenes Wissen zu vernetzen und eine gemeinsame Position zu entwickeln. Dabei spielen umwelt-, agrar-, entwicklungs- und energiepolitische Fragestellungen eine entscheidende Rolle. Unterstützt von Gutachten werden die teilnehmenden Verbände eine umfassende Diskussion besonders um die ökologische und sozioökonomische Dimension des Themas führen.

Die beiden Koordinatoren der Initiative, Imke Lübbeke und Gerald Knauf, betonen, dass die Biomassenutzung für energetische Zwecke eine gesellschaftliche Akzeptanz brauche – diese könne jedoch nur gewährleistet werden, wenn ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen gleichermaßen abgewogen werden.

Als Ergebnis der Diskussionen sollen gemeinsame Forderungen der deutschen Umwelt-, Naturschutz- und Entwicklungsverbände in die aktuellen politischen Debatten eingebracht werden, die den Ausbau einer nachhaltigen und damit zukunftsfähigen Biomasseproduktion und Nutzung einfordern. Fragen zu Klima-, Boden-, Gewässerschutz werden deshalb in dem Projekt ebenso thematisiert wie Biodiversität, Ernährungssicherung, Landnutzungsfragen, soziale Gerechtigkeit und Nord-Süd-Konflikte.

(Vgl. Meldung vom 2007-03-13 und 2007-02-20.)

Source

WWF, 2007-03-29.

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